Insbesondere im Dienstleistungssektor können Arbeitgeber oft nicht genügend Mitarbeiter finden. Und das bei noch immer sehr hoher Arbeitslosigkeit. Es braucht bessere Anreize, um einen Job anzunehmen. Die Agenda Austria plädiert für den „skandinavischen Weg“.
Die Zahl der offenen Stellen ist in Österreich im vergangenen Jahr regelrecht explodiert. Wie die Statistik Austria heute veröffentlichte, waren es im Jahresschnitt knapp 100.000, gegenüber 2016 ist das ein Anstieg von 33 Prozent. Auslöser dafür ist vor allem der Dienstleistungssektor, wie unsere Grafik zeigt.
Bemerkenswert ist, dass nicht nur die Nachfrage nach niedrigqualifizierten Arbeitskräften hoch ist, sondern auch viele Arbeitslose geringqualifiziert sind. In diesem Bereich geht die Arbeitslosigkeit auch nur schwach zurück. Allein 191.000 Arbeitslose (inklusive Schulungsteilnehmern) verfügten im Vorjahr höchstens über einen Pflichtschulabschluss, weitere 123.000 über eine abgeschlossene Lehre.
Mit anderen Worten: Arbeitskräfte suchende Unternehmen und Arbeitssuchende kommen nicht zusammen, Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einem „Mismatch“. Dieser dürfte im niedrigqualifizierten Bereich insbesondere von geografischer Natur sein. Während im Osten des Landes die Arbeitslosigkeit in diesem Segment besonders hoch ist, wird im Westen nach Arbeitskräften gesucht.
Um dieses Problem zu lösen, wird eine Diskussion über die Zumutbarkeitsbestimmungen unvermeidbar sein. Je länger nämlich die Arbeitslosigkeit dauert, umso mehr sinken die Chancen auf eine neue Stelle. Entscheidend ist, dass die Anreize für Arbeitslose steigen, einen neuen Job anzunehmen. Derzeit bekommen Arbeitslose knapp 55 Prozent ihres letzten Nettogehalts, das ist international betrachtet ein niedriger Wert. Allerdings wird das Arbeitslosengeld über die Notstandshilfe de facto unbegrenzt ausgezahlt.
Die Agenda Austria plädiert dafür, den skandinavischen Weg einzuschlagen: „Zu Beginn sollte ein deutlich höheres Arbeitslosengeld gezahlt werden, das in weiterer Folge schrittweise sinken soll. Damit wird der Anreiz erhöht, rasch wieder eine Beschäftigung anzunehmen“, wie Arbeitsmarktexperte Michael Christl meint. Auch wenn diese vielleicht nicht den Idealvorstellungen entspricht, kann dadurch die Gefahr der Langzeitarbeitslosigkeit verringert werden.
Österreich steckt in der längsten konjunkturellen Flaute seit den 1950er Jahren, die wirtschaftliche Schwächephase schlägt sich nun auch mit voller Wucht auf dem heimischen Arbeitsmarkt nieder:
Auf Österreich kommen massive demografische Veränderungen zu. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um rund 50 Prozent steigen, während die Zahl der 20- bis 65-Jährigen deutlich abnimmt.
der Arbeitskräftemangel erfasst eine Branche nach der anderen. Unternehmen in ganz Österreich suchen händeringend nach Personal. Ganz Österreich? Nein, eine Stadt im Osten Österreichs widersetzt sich dem unbeugsamen Trend, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Seit der Finanzkrise stürzt die österreichische Wirtschaft von einer Malaise in die nächste. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf entwickelt sich im Schnitt schwächer als zuvor. Corona hat die Situation noch verschlimmert. In den USA wuchs das BIP pro Kopf nach beiden Krisen unbeeindruckt weiter, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
In Österreich seien immer mehr Menschen von Armut betroffen, wie in letzter Zeit immer öfter zu hören ist. Wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt, lässt sich dieser Befund mit offiziellen Statistiken nicht erhärten.
Die Debatte um die 32-Stunden-Woche hat zuletzt wieder an Fahrt gewonnen. Vergleicht man die tatsächlich gearbeiteten Stunden in Europa, kommt Überraschendes zu Tage: Am meisten gearbeitet wird in Griechenland, am wenigsten in den Niederlanden, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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