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Derzeit gibt es für jeden Euro an Pensionsbeitrag im Schnitt 2,10 Euro an Rente. Dieser Wert wird zwar etwas sinken. Aber das Pensionssystem sollte dennoch die steigende Lebenserwartung berücksichtigen, wie auch die OECD und der IWF betonen.
Es ist ein plausibler Gedanke: Wer 45 Jahre gearbeitet und in die Versicherung einbezahlt hat, soll eine anständige Pension bekommen. Wobei mit anständig natürlich auch gemeint ist, dass die Rente nicht geringer ausfällt als etwa die jenes Kollegen, der fünf Jahre zuvor in den Ruhestand gegangen ist.
Und doch gibt es dabei ein Problem: Der Österreicher, der jetzt und nicht vor fünf Jahren in Pension geht, lebt im Durchschnitt nämlich um ein gutes Jahr länger als der erwähnte Kollege. Der Neo-Pensionist erhält damit natürlich länger Geld. Die steigende Lebenserwartung treibt die Kosten für die Pensionen also in die Höhe. Dazu kommt, dass die Beitragszahler die Renten von immer mehr Pensionisten finanzieren müssen.
Aber wie viel an Pension steht eigentlich den jahrzehntelangen Einzahlungen gegenüber? Unsere Grafik zeigt dies für die öffentliche Pensionsversicherung (ohne Beamte):
Ein Mann bekommt also für einen Euro Versicherungsbeitrag derzeit rund 1,40 Euro an Pension. Nach 2040, wenn die Pensionsreform des Jahres 2004 in vollem Umfang gilt, werden es etwa 1,20 Euro sein. Für die Frauen ist das Verhältnis wegen des niedrigeren Pensionsantrittsalters und der höheren Lebenserwartung noch besonders gut.
Trotz kleinerer Maßnahmen der Politik müssen die Österreicher also immer mehr des erwirtschafteten Geldes für die Pensionen ausgeben: Waren es 2013 laut EU-Kommission 13,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, werden es 2040 14,7 Prozent sein. Diese Steigerung um 0,8 Prozentpunkte klingt harmlos. Konkret müssen in heutigem Geld laut der EU-Prognose für die Pensionen aber bis zu 2,7 Milliarden Euro pro Jahr mehr ausgegeben werden. Das entspricht in etwa dem aktuellen Budget für die Universitäten.
Deshalb kam kürzlich auch von der OECD eine klare Aussage: “Entweder man macht Reformen, um die Nachhaltigkeit des Systems zu gewährleisten – etwa, indem man das Antrittsalter mit der steigenden Lebenserwartung per Automatismus verknüpft. Die zweite Möglichkeit ist, die Abgaben für die Aktiven zu erhöhen. Die Pensionsbeiträge sind in Österreich aber schon jetzt über dem OECD-Schnitt”, so der auf Fragen der finanziellen Stabilität spezialisierte OECD-Vertreter. Ganz Ähnliches enthält der brandneue Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) über Österreich: Das Pensionsalter solle laufend an die aktuelle Lebenserwartung angepasst werden.
Die Agenda Austria sieht das ebenso. Erstens wäre eine schnellere Anhebung des Frauenpensionsalters auf 65 Jahre wichtig, was auch eine Maßnahme gegen Altersarmut von Frauen wäre. Zweitens sollte auch hierzulande wie etwa in Schweden die Lebenserwartung im Pensionssystem berücksichtigt werden. Dort zahlt jeder Bürger auf ein fiktives Pensionskonto ein. Beim Pensionsantritt wird der Betrag auf seinem Konto durch die Zahl der (statistisch zu erwartenden) Lebensjahre dividiert. Gleichzeitig garantiert der Staat eine Mindestpension. Die Lebenserwartung steigt jedes Jahr um knapp drei Monate an. Daher sollte das gesetzliche Pensionsantrittsalter jedes Jahr um zwei Monate angehoben werden (bis zum Alter von 67). Das Ergebnis wären anständige Pensionen und gleichzeitig ein stabiles Rentensystem.
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
Während aktuell jeder fünfte Österreicher über 65 Jahre alt ist, wird in zehn Jahren bereits jeder vierte über 65 sein.
Während das durchschnittliche Pensionsantrittsalter 2022 im OECD-Raum bei Männern bei 64,4 Jahren und bei Frauen bei 63,6 Jahren lag, traten in Österreich Männer ihre Pension mit 61,6 Jahren, Frauen mit 60,9 Jahren an, OECD-Studie „Pensionen auf einen Blick“ („Pensions at a Glance“) hervorgeht.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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