Selten gelingt es Politikern, legendäre Sätze von sich zu geben. Regelmäßig aber gehen Aussagen „viral“, wenn etwa ein schräges Zitat in den sozialen Medien geteilt, kommentiert und sich darüber amüsiert wird.
Sozialministerin Beate Hartinger-Klein hat das am Rednerpult im Nationalrat mit „Wer schafft die Arbeit? Na sorry, die Wirtschaft schafft die Arbeit“ zuletzt geschafft. Doch so aufgeregt der Ton auch war, so nüchtern lässt sich die Frage analysieren. Wer schafft denn Arbeit? In einer viel zitierten Studie mit eben diesem Titel (im Original „Who creates jobs?“) etwa zeigten US-Forscher für die relativ kapitalistischen USA, dass es gerade junge Unternehmen und Start-ups sind, die unterm Strich viele neue Jobs schaffen.
Die zentralen Befunde werden auch für das stärker regulierte Österreich bestätigt. Findige Unternehmer und ebensolche, gut ausgebildete Mitarbeiter schaffen neue Geschäftsgrundlagen. Im Gelächter über eine virale Aussage geht leider unter, dass Österreich von anderen Ländern lernen könnte, in denen mehr gegründet wird, und junge Unternehmen in Zukunftsbereichen wie IT oder Biotech auch schneller wachsen. Stattdessen trichtern Politik und Sozialpartner gerne ein, dass sie auch „Arbeit schaffen“ oder für „Arbeitsplatzgarantien“ sorgen. Die einzige „Garantie“ aber ist, dass findige Unternehmer und Arbeitnehmer für fordernde Konsumenten stets Neues schaffen werden – neben Produkten auch Arbeitsplätze. Alles andere sind Legenden.
Lukas Sustalas zweiwöchige Kolumne im Kurier: Pro und Contra mit Agnes Streissler-Führer (15.03.2019).
Österreich steckt in der längsten konjunkturellen Flaute seit den 1950er Jahren, die wirtschaftliche Schwächephase schlägt sich nun auch mit voller Wucht auf dem heimischen Arbeitsmarkt nieder:
Auf Österreich kommen massive demografische Veränderungen zu. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um rund 50 Prozent steigen, während die Zahl der 20- bis 65-Jährigen deutlich abnimmt.
Wir arbeiten zu wenig, besteuern Leistung zu stark, sonst kostet es Wettbewerb und Wohlstand.
Gewerkschaften und nahe Institutionen rufen seit Monaten zum Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument: Die gesetzlichen Arbeitszeiten sind seit Jahrzehnten unverändert. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie Morgenluft, auch die Demografie spielt ihnen in die Hände.
der Arbeitskräftemangel erfasst eine Branche nach der anderen. Unternehmen in ganz Österreich suchen händeringend nach Personal. Ganz Österreich? Nein, eine Stadt im Osten Österreichs widersetzt sich dem unbeugsamen Trend, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Der Eingangssteuersatz der Lohn- und Einkommensteuer wurde rückwirkend für das Gesamtjahr von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Trotz dieser Senkung bleibt die Belastung des Faktors Arbeit aber fast unverändert hoch. Nur in drei europäischen Ländern ist sie höher als in Österreich.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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