Es fehlt eine grundlegende Neuausrichtung des Pensionssystems - eine vordringliche Aufgabe für die nächste Regierung.
Als die Bundesregierung noch türkis-blau war, wurde beschlossen, die Pensionen aufzubessern. Wer jahrelang ins System eingezahlt hat, sollte belohnt werden. So die Idee der durch die Ibiza-Videos untergegangene Regierung.
Die geplante Erhöhung der Mindestpension wäre ungefähr 40.000 Menschen zugutegekommen. Allerdings bedarf es fast einer Lupe, um den tatsächlichen Effekt zu sehen. Mit 30 Beitragsjahren wäre die Mindestpension von 995 Euro auf 1025 Euro, mit 40 Beitragsjahren auf 1200 Euro gestiegen. Dieses Vorhaben hätte die Staatskasse zusätzlich mit 50 Millionen Euro jährlich belastet. Die Aufbesserung wäre zwar finanzierbar, weicht aber das Versicherungsprinzip noch mehr auf, zudem handelte es sich dabei um nicht mehr als ein Pflaster zur Bekämpfung der Altersarmut. Die Erhöhung der Mindestpension ist eben keine Reform, es fehlt eine grundlegende Neuausrichtung des Pensionssystems.
Besonders kritisch ist, dass das strukturelle Problem bei den Pensionen weiterhin nicht in Angriff genommen wird. Schon heute muss das öffentliche Pensionssystem stark bezuschusst werden, weil die Einzahlungen der Aktiven für die Auszahlungen an die Pensionisten bei weitem nicht reichen. Diese Ausgaben werden noch weiter ansteigen, weil der demografische Wandel die Lage verschärfen wird: Die Babyboomer gehen in Pension, und gleichzeitig steigt glücklicherweise die Lebenserwartung. Entsprechend wird sich das Verhältnis der Erwerbstätigen zu den Pensionisten verschlechtern. Das führt dazu, dass immer mehr Pensionisten von den Erwerbstätigen finanziert werden müssen. Hinzu kommen die steigendenden Pflegekosten. Aktuell klafft zwischen Ein- und Auszahlungen bei den altersbedingten Ausgaben eine Lücke von 20 Milliarden Euro, die der Staat Jahr für Jahr schließen muss.
Schauen wir uns die Fakten an: Im Jahr 2016 beliefen sich die öffentlichen Ausgaben Österreichs für die Pensionen auf 13,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Das sind mehr als 50 Milliarden Euro. Bis 2040 werden die Ausgaben für die Renten noch um weitere 1,1 Prozentpunkte steigen. Auf den ersten Blick mag das nicht nach sonderlich viel klingen, es bedeutet aber eine Mehrbelastung von rund 4 Milliarden Euro nach heutigem Geldwert. Und das jedes Jahr. Für diese Summe könnte man eine Steuerreform durchführen oder fast das gesamte Bundesbudget für Verkehr, Technologie und Innovation decken.
Der Bevölkerung zu sagen, dass wir alle länger arbeiten werden müssen, um auch in Zukunft ein starkes öffentliches Pensionssystem in Österreich zu haben, wäre ein lobenswerter, erster Schritt einer neuen Regierung in die richtige Richung. In Schweden beispielsweise wurde die Pension an die Lebenserwartung gekoppelt. Dadurch ist das Pensionssystem stabiler und auch über die Generationen hinweg gerecht.
So nachvollziehbar eine Regierung auch ist, wenn sie Menschen helfen möchte, die im Alter wenig zum Leben übrighaben, so wichtig wäre es, nicht länger die Augen vor der demografischen Entwicklung zu verschließen, sondern das System demografiefit zu machen.
Kommentar von Dénes Kucsera in der Wiener Zeitung (03.06.2019).
Obwohl die Pensionen den Staatshaushalt in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Mehrkosten belasten, spielen sie bei den Regierungsverhandlungen keine nennenswerte Rolle. Schon jetzt ist der Zuschuss zu den Pensionen mit über 30 Milliarden Euro der größte Ausgabenposten des Staates, in den kommenden zehn Jahren kommen weitere fünf Millia
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen