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Eine wissenschaftliche Analyse zeigt: Wer Migration ablehnt und der Politik misstraut, wählt eher eine rechtspopulistische Partei. Wirtschaftliche Aspekte spielen eine geringe Rolle.
Zwar zieht Norbert Hofer nicht als Präsident in die Hofburg ein, aber: Wären am kommenden Sonntag Nationalratswahlen, würde die FPÖ laut den Umfragen auf Platz eins liegen. In Italien überflügelt laut Meinungsforschern die Fünf-Sterne-Bewegung, die linke wie rechte Positionen aufgreift und das “System” zerstören will, alle anderen Parteien. Und bei Wahlen haben rechtspopulistische Parteien quer durch Europa in letzter Zeit sehr oft dazugewonnen.
Warum ist das so? Eine geläufige Erklärung lautet, die Wähler fürchteten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung: Zunehmender Wettbewerb, damit einhergehende Angst um den Arbeitsplatz, die – zumindest als steigend wahrgenommenen – Einkommensunterschiede.
Die Agenda Austria hat nun anhand von zwei umfangreichen Datensätzen untersucht, warum Menschen in 15 europäischen Ländern, darunter Österreich, rechtspopulistische Parteien wählen. Der Policy Brief „Identität schlägt Globalisierungskritik – warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind“, den Sie mit einem Klick auf den Titel herunterladen können, zeigt: “Die persönliche Einstellung zu Migration und dahinter stehende Vorstellungen über die eigene Identität entscheiden darüber, ob Rechtspopulismus attraktiv erscheint. Der zweite entscheidende Faktor ist das vorhandene oder eben nicht vorhandene Vertrauen in Parlament und Regierung”, erklärt Monika Köppl-Turyna, Senior Economist der Agenda Austria. Wirtschaftliche Fragen spielten eine geringe Rolle.
Es gilt also, und zwar europaweit wie auch für Österreich: Der entscheidende Faktor, ob jemand eine rechtspopulistische Partei wählt, ist die Haltung gegenüber dem Zuzug bzw. der Aufnahme von Ausländern. Ob jemand in einer Branche arbeitet, die stark dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt ist, beeinflusst die Wahlentscheidung nicht. Die Datenauswertung der Agenda Austria bringt übrigens ein ganz ähnliches Ergebnis wie ein Working Paper der Kennedy School of Government in Harvard, wonach es nicht wirtschaftliche, sondern kulturelle Fragen sind, aufgrund derer Wähler sich für populistische Parteien entscheiden.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
„America innovates, China replicates, Europe regulates“: Wir müssen uns von diesem Sprichwort verabschieden, wollen wir nicht unseren Wohlstand verspielen.
Auf das neue EU-Parlament warten viele Aufgaben. Aber wenn es nicht gelingt, den Abstieg in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit zu verhindern, ist keine davon erfüllbar.
Seit den 1980er-Jahren hat sich der EU-Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) fast halbiert; keine 15 Prozent sind es mehr. Vom Bevölkerungsanteil gar nicht zu reden.
Öffentliche Debatten gibt es in Österreich mehr als genug. Aber über die explodierenden Arbeitskosten scheint trotzdem niemand reden zu wollen. Dabei steuert das Land genau hier auf ein gewaltiges Standortproblem zu, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Die „Motherhood-Penalty“ in Österreich ist größer als in vielen anderen westeuropäischen Ländern.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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