Foto: © Lisa Schandl/Different Marketing
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Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine herrscht die Angst, dass Russland seine Gaslieferungen nach Europa einstellen könnte. Vor allem Österreich wäre massiv betroffen, weil 80 Prozent des heimischen Gasbedarfs in Russland gedeckt werden. Derzeit fließt weniger Gas als sonst. Hat das wirklich technische Gründe, wie die Russen sagen? Oder soll damit Druck auf Europa erzeugt werden? Karl Rose, Energieexperte, Universitätsprofessor und seit 2016 Mitglied des OMV-Aufsichtsrats, gibt im Agenda-Austria-Podcast eine klare Antwort: „Wladimir Putin zeigt damit seine Stärke und erinnert die EU daran, dass er nicht nur ein Opfer von Sanktionen ist, sondern selbst austeilen kann.“ Sollte es zu einem totalen Stopp der Gaslieferungen kommen, wäre das für die heimische Wirtschaft eine Katastrophe, meint Rose und rechnet für diesen Fall mit einer schweren Rezession.
Dass Österreich derart abhängig von russischen Gaslieferungen wurde, ist für Rose leicht erklärt: „Das Angebot war einfach zu verlockend. Alle anderen Optionen waren mindestens doppelt so teuer. Sie können als Unternehmer nicht sagen, das kaufen wir nicht. Dann sind Sie nicht mehr am Markt.“ Eine Diversifizierung aus strategischen Gründen hätte von der Regierung beschlossen werden müssen, meint der Fachmann. Aber vor dem russischen Angriff auf die Ukraine habe es dafür keine Veranlassung gegeben. „Da ist, wenn überhaupt, ganz Europa in der Schuld“, sagt Rose.
Auf dem Weltmarkt gebe es noch andere starke Abhängigkeiten, die einem meist erst im Krisenfall bewusst würden, meint Rose. „Mir war bis vor Kurzem nicht klar, dass halb Afrika hungert, wenn die Ukraine kein Getreide liefert.“ Bei einigen neuen Technologien wiederum sei China als Hersteller so dominant, dass der Rest der Welt einen Ausfall kaum verkraften könnte. „Wenn es zu einem Krieg in Taiwan kommt, werden wir die gleiche Diskussion führen wie jetzt wegen Russland.“
Europa sei nicht zuletzt deshalb so abhängig von Gasimporten, weil es die Erschließung und Förderung der eigenen Ressourcen gestoppt habe. Auch in Österreich dürften beträchtliche Mengen Gas im Boden des Weinviertels schlummern. Über eine Förderung sollte man jetzt nachdenken, empfiehlt Rose. „Ich kann aber nicht abschätzen, wie groß die Zustimmung der Gesellschaft dafür wäre.“ Solange russisches Gas fließt, hält er die Produktion in Österreich für unrealistisch.
Die Energiewende sei grundsätzlich zu schaffen, meint Karl Rose. Allerdings werde sie möglicherweise länger dauern und teurer werden, als die Politik derzeit verspricht. „Alle derzeitigen Krisen zusammengenommen, rechne ich persönlich mit einem Wohlstandsverlust von etwa 20 Prozent.“ Es werde sehr wichtig werden, die Lasten sozial ausgewogen zu verteilen.
Das Risiko eines schweren Blackouts sei zuletzt deutlich größer geworden, glaubt der Fachmann. „Früher hatten wir Blackouts, wenn es zu wenig Energie gab. Jetzt haben wir Blackouts, wenn es zu viel Energie gibt – typischerweise dann, wenn es stürmt und die Windkraft sich nicht mehr aus dem System herausnehmen lässt.“ Ein-, zweimal sei Europa schon ganz knapp an einem großen Stromausfall vorbei geschrammt, irgendwann werde es wohl passieren, meint Rose. Er persönlich habe vorgesorgt und auch seinen erwachsenen Kindern ans Herz gelegt, die wichtigsten Vorräte parat zu haben – also Batterien, Wasser, Lebensmittel, Gaskocher und Taschenlampe.
Zur Person: Karl Rose, 60, studierte Erdölwissenschaften an der Montanuni in Leoben, war 25 Jahre lang in leitender Position bei Royal Dutch Shell und anschließend Strategieberater der National Oil Company in Abu Dhabi. Seit 2010 ist er Universitätsprofessor in Graz, seit 2016 Mitglied des OMV-Aufsichtsrats.
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Der Gasimport aus Russland ist in Österreich beträchtlich, obwohl der Gesamtverbrauch von Gas rückläufig ist.
Harald Martenstein gilt als einer der populärsten Kolumnisten im deutschen Sprachraum. Er schreibt seit vielen Jahren für die „Zeit“, seit Kurzem auch für die „Welt am Sonntag“. Sein Markenzeichen ist die feine Ironie, mit der er sich die Ereignisse auf der Welt – und vor allem im deutschen Teil der Welt – vorknöpft.
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Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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