Am 4. August ist Equal Pension Day. Also jener Tag, an dem Männer seit Jahresbeginn bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen in diesem Jahr insgesamt ausgezahlt bekommen werden. Dieser Unterschied wird auch als Gender Pension Gap bezeichnet und beträgt in Österreich laut Berechnungen der Stadt Wien 40,5 Prozent.
Entgegen der weitverbreiteten Ansicht bekommen Frauen jedoch im Schnitt mehr pro einbezahltem Euro ausbezahlt; Frauen werden also grundsätzlich nicht vom System benachteiligt. Sie zahlen weniger Beiträge ein und gehen früher die Pension. Hinzu kommt, dass Frauen länger leben als Männer und somit auch länger eine Pension beziehen.
Während Frauen in den 1970ern dabei noch durchschnittlich 18,5 Jahre in Pension waren, sind sie es heute bereits 26 Jahre lang; bis 2060 wird, wenn man die ständig weiter steigende Lebenserwartung berücksichtigt, trotz des jetzt steigenden Antrittsalters, die durchschnittliche Pensionsdauer einer Frau auf fast 30 Jahre ansteigen. Die männliche Pensionsdauer fällt deutlich kürzer aus; heutzutage verbringen sie durchschnittlich knapp über 20 Jahre in Pension; 2060 werden es fast 5 Jahre länger sein.
Besonders für Frauen geht die Schwere zwischen dem Pensionsantrittsalter und der Lebenserwartung voraussichtlich zukünftig deutlich auf. Nichtsdestotrotz profitieren sie stärker von jedem auf das Pensionskonto einbezahltem Euro. Die Daten aus dem Jahr 2015 zeigen, dass der durchschnittliche Pensionist für jeden Euro an Beitragszahlungen zwei Euro erhält – für Frauen liegt dieser Wert bei 2,67 Euro; bei Männern nur bei 1,4 Euro. Frauen bekommen also deutlich mehr Pension pro einbezahltem Euro.
Eine Möglichkeit, um den Gender Pension Gap zu reduzieren ist es, die Erwerbsquote von Frauen vor allem am Ende ihrer Berufslaufbahn zu erhöhen. Dort werden zumeist die höchsten Gehälter bezogen und die größten Beiträge geleistet. Da das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen derzeit noch niedriger als das der Männer ist, ist der finanzielle Mehrwert für Frauen, die Pension nach hinten zu verschieben, enorm. Aktuell treten Männer im Schnitt mit 63,2 Jahren, Frauen mit 60,6 Jahren die Alterspension an. Würden Frauen fast mit dem gleichen Alter in Pension gehen, ergäbe sich eine deutlich höhere Pension für sie. Der Grund: Für jedes zusätzliche Jahr über dem gesetzlichen Antrittsalter erhöht sich das Pensionskonto nochmals um 4,2 Prozent, maximal jedoch für drei Jahre. Damit ist jedes dieser drei Jahre für die Pensionsbemessung so viel wert wie die acht bis neun Erwerbsjahre vor dem 60er.
Ebenso beachtlich: Die aktuell hohen Inflationsraten werden erst in drei Jahren die Pensionskontogutschriften aufwerten. Auch aus diesem Grund zahlt sich längeres Arbeiten gerade jetzt doppelt aus.
Ein großer Teil der verbleibenden Lücke beim Gender Pay Gap ist historisch gewachsen und lässt sich durch Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Branchen oder auch zwischen einzelnen Berufen erklären.
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
Am 8. März jährt sich zum 113. Mal der Internationale Weltfrauentag. Eingeführt wurde dieser Jahrestag auf Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Damals ging es um den Kampf für das Frauenwahlrecht, die Gleichberechtigung und die Emanzipation.
Die „Motherhood-Penalty“ in Österreich ist größer als in vielen anderen westeuropäischen Ländern.
Der Gender Pay Gap hat sich in allen europäischen Ländern, auch in Österreich, im Zeitverlauf deutlich verkleinert
Ist der Gender Pay Gap in Österreich tatsächlich besonders groß, wie die internationale Definition vermuten lässt? Nein, denn hier gilt: The definition matters. Der Unterschied zwischen den Gehältern lässt sich nämlich zu einem großen Teil erklären – und zwar nicht mit Frauenfeindlichkeit, sondern mit Besonderheiten des heimischen Arbei
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