Warum Gold in Krisenzeiten besonders gefragt ist
- 10.03.2020
- Lesezeit ca. 2 min
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Es ist das älteste Finanzasset der Welt und fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden. Aktuell eilt der Goldpreis von einem Rekord zum anderen während die Börsen abstürzen. In der zweiten Folge des Agenda-Austria-Podcasts „Eine Frage noch…“ taucht Niko Jilch gemeinsam mit dem Goldexperten Ronald Stöferle tief ein in die Welt des glänzenden Metalls.
Warum ist Gold in Krisenzeiten so beliebt? Weshalb bauen vor allem die Österreicher und Deutschen so stark auf das Metall? Und was unterscheidet Gold von Aktien und Anleihen?
„Gold mit Aktien und Wertpapieren zu vergleichen macht keinen Sinn“, sagt Stöferle: „Das ist als würde ich das österreichische Skiteam mit dem Fußballteam aus Saudi Arabien vergleichen.“ Vielmehr müsse man das Metall auf Ebene mit den Währungen stellen, also mit Dollar und Euro vergleichen.
In Euro hat der Goldpreis bereits die Marke von 1500 pro Unze durschlagen und hat im Zuge der Corona-Krise ein neues Allzeithoch markiert. Dasselbe gilt für viele andere Währungen. Nur in der Leitwährung Dollar notiert das Metall noch knapp unterhalb seines bisherigen Höchststands. Noch ist der Aufwärtstrend nicht zuende, so Stöferle: „Ich bin mir ganz sicher, dass wir uns wieder in einem Bullenmarkt befinden. Gold steigt in jeder Währung bereits ziemlich stark.“
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Zur Person: Ronald Peter Stöferle ist einer der bekanntesten Goldexperten Europas. Er publiziert seit 2007 jedes Jahr den “In Gold We Trust”-Report. Eine Publikation, die in der Industrie inzwischen als Standard-Werk gilt und auf Englisch, Deutsch und Chinesisch erscheint. Stöferle begann seine Karriere bei der Erste Bank und gründete 2012 gemeinsam mit Partnern die Vermögensverwaltungsgesellschaft Incrementum in Liechtenstein. 2014 veröffentlichte er sein Buch „Österreichische Schule für Anleger“ und 2019 „Die Nullzinsfalle“. Stöferle ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.
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