Eine Maschinensteuer ist für den Chef der deutschen Gewerkschaft kein zentrales Thema. Nicht nur für Deutschland, auch für Österreich wäre eine solche Wertschöpfungsabgabe kontraproduktiv.
“Die Debatte um die Robotersteuer lenkt von den zentralen Herausforderungen ab.“ Dieser Satz könnte von der Agenda Austria sein, ist er aber nicht. Sondern vom Chef des deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der gegenüber der Zeitung “Welt am Sonntag“ meint: ” Der rasante Wandel der Arbeitswelt, so der Gewerkschafter, müsse offensiv angegangen werden, etwa über mehr Investitionen in die Weiterbildung oder die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt.
Hierzulande bietet sich ein deutlich anderes Bild. Der ÖGB fordert, in den Worten seines Präsidenten Erich Foglar, “seit Jahren” eine Wertschöpfungsabgabe; der steirische sowie der Tiroler ÖGB-Vorsitzende verwendeten einen präziseren Begriff und sprachen von der Maschinensteuer, die eingeführt werden müsse. Auch, weil Bundeskanzler Kern das Thema wieder auf´s Tapet brachte.
Eine Maschinensteuer einführen und die Kosten auf Arbeit senken scheint auf den ersten Blick vernünftig, entpuppt sich bei näherer Betrachtung aber als kontraproduktiv. Warum? “Alle neueren Theorien darüber, wie Wirtschaftswachstum entsteht, stimmen überein: Die wesentlichste Triebkraft dahinter ist der technische Fortschritt. Steuern, die diesen Fortschritt erschweren bzw. verteuern, dämpfen also das Wachstum”, erklärt die Ökonomin Monika Köppl-Turyna. Im Fall einer Maschinensteuer müssten, so Köppl-Turyna, Unternehmen nicht nur die Zinsen für Investitionen bezahlen, sondern eben auch eine Abgabe auf das Kapital, das sie in Maschinen investiert haben: “Für Unternehmen würden Investitionen in den technischen Fortschritt bzw. eine höhere Produktivität weniger attraktiv.”
Dass neue Technologien in Österreich nicht übermäßig sprießen, zeigt folgende Grafik:
Österreich liegt bei der Anmeldung von Hitech-Patenten zwar leicht über dem EU-Durchschnitt, aber weit abgeschlagen hinter Finnland und Schweden sowie auch spürbar hinter Deutschland und Dänemark. Nicht gerade eine gute Ausgangssituation, um Innovation erschweren zu wollen.
Dazu kommt: Den meisten Konzepten zufolge soll die Maschinensteuer Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung ersetzen. Das Problem in der Sozialversicherung sind aber nicht schrumpfende Einnahmen, diese sind vielmehr auf Rekordniveau. Bloß: Die Ausgaben steigen noch schneller. Bevor nicht die Löcher bei den Ausgaben gestopft werden, kann auch eine Maschinensteuer den Sozialstaat nicht sichern, was ja ihr Zweck wäre.
Was Reiner Hoffmann sagt, hat also Sinn: Es muss viel eher darum gehen, das Bildungssystem so umzugestalten, dass (junge) Menschen mit der Digitalisierung zurecht kommen. Sonst bilden wir weiter Arbeitnehmer für Jobs aus, die niemand mehr anbietet. Die Digitalisierung wird Jobs obsolet machen, aber auch neue Chancen bieten – und zwar umso mehr, umso weniger sie ignoriert wird.
Foto-Credit: Andy Wenzel / Fotolia.com
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Die Arbeiterkammer forderte jüngst eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 36 Wochenstunden. Arbeitnehmer mit 40 Wochenstunden müssten um 11,1 Prozent produktiver werden, Arbeitnehmer mit 38,5 Wochenstunden müssten ihre Produktivität um rund 7 Prozent steigern. „Solche Produktivitätssteigerungen sind einfach unrealistisch“
Die hohe Steuerbelastung in Österreich betrifft nicht nur die Einkommen der Bürger, sondern wirkt sich auf alle Lebensbereiche wie beispielsweise auch auf den Tourismus aus. Wenn eine vierköpfige Familie für 3.528 Euro einen Urlaub bucht, zahlt sie dafür nicht nur 3.528 Euro. In Wahrheit bezahlt die Familie für den Urlaub 6.260 Euro. Denn die
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Bald ist Wahl. Die NGOs schießen sich auf die Vermögenden ein. Im Wochentakt werden neue Steuern gefordert. Das Perfide: Die Vorschläge kommen als Wissenschaft daher.
In der Europäischen Union wird Arbeit nur in Belgien und Deutschland stärker belastet als in Österreich. Berücksichtigt man auch die in einigen Ländern übliche Versicherungspflicht (verpflichtende Versicherungen, die nicht vom Staat angeboten werden), liegt Österreich auf Platz vier. Hätte Österreich dieselbe Steuer- und Abgabenbelastung w
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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