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Fast jeder vierte Schüler in Österreich hat einen Migrationshintergrund. Auch jene der zweiten Generation, die hier geboren sind, schneiden im PISA-Test signifikant schlechter ab als Schüler aus den Vergleichsländern. Ein Gastkommentar von Jessica Feldmann in der "Kleinen Zeitung".
Der aktuelle PISA-Test stellt der heimischen Bildungspolitik einmal mehr ein mittelmäßiges Zeugnis aus. Die Resultate bestätigen den Befund, dass wir zwar viel Geld in Bildung investieren, es bei internationalen Leistungsvergleichen aber nur ins Mittelfeld schaffen. Zwar unterscheidet sich unsere Schulbevölkerung zum Teil stark von anderen Ländern, was uns vor größere Herausforderungen stellt. Es fließt aber auch zu viel Geld an den Schülern vorbei.
Knapp 23 Prozent der Schüler weisen hierzulande einen Migrationshintergrund auf. Nur in zwei europäischen Ländern, in Luxemburg und in der Schweiz, ist dieser Anteil noch größer. Schüler mit Migrationshintergrund schneiden beim aktuellen PISA-Test im Lesen schlechter ab als jene ohne Migrationshintergrund. Selbst wenn man berücksichtigt, dass diese Schüler oft auch aus sozial schwächeren Familien kommen, bleibt der Unterschied zu Schülern ohne Migrationshintergrund überdurchschnittlich groß im OECD-Vergleich.
Besonders kritisch ist, dass auch die zweite Generation von Zuwanderern, also die hier Geborenen, hierzulande signifikant schlechter abschneidet als in den Vergleichsländern. Ebenso auffällig ist, dass es hierzulande beim Lesen weniger als zehn Prozent der sozial schwachen Schüler ins oberste Viertel schaffen, während es im Spitzenreiterland Estland mit über 16 Prozent deutlich mehr sind. Anders als in Estland konzentrieren sich sozial schwache Schüler in Österreich viel stärker auf bestimmte Schulen und profitieren nicht von leistungsstarken Zugpferden.
Was muss Österreich für bessere Ergebnisse also tun? Um die Leistungen der Schüler anzuheben, müssen Ressourcen und Unterstützungsmaßnahmen gezielt jenen Schulen zukommen, die schwierigere Rahmenbedingungen haben. Schulen sollen autonom entscheiden können, wie diese Mittel am besten eingesetzt werden. Dafür müssen Schulen aber auch die Leistungsentwicklungen der Schüler regelmäßig dokumentieren und offenlegen, denn nur so lässt sich ermitteln, welche Maßnahmen effektiv sind und welche Anpassungen notwendig sind.
Gastkommentar von Jessica Feldmann in der “Kleinen Zeitung” (6.12.2019)
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Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Länder wie die Schweiz und Schweden zeigen, wie ein Staat auch ohne laufende Defizite bestens funktionieren kann. Seit Einführung der Schuldenbremse konnten etwa die Schweizer ihre Schuldenquote im Bund um knapp zehn Prozentpunkte sowie im Gesamtstaat um fast 20 Prozentpunkte in Relation zum BIP senken.
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Mangelhafte Sprachkenntnisse führen zu einer Einstufung als außerordentlicher Schüler und zur verpflichtenden Teilnahme an einem Deutschförderkurs oder – sind die Kenntnisse unzureichend – einer gesonderten Deutschförderklasse. Doch im Schulstartalter hat das Unheil schon längst seinen Lauf genommen.
Sieben von zehn Wiener Pflichtschülern sprechen im Alltag nicht vorwiegend Deutsch. Das muss nicht zwangsläufig ein Problem darstellen, Mehrsprachigkeit kann ja sogar ein Vorteil sein. Allerdings nur, wenn die Kinder Deutsch zumindest gut genug beherrschen, um dem Schulunterricht zu folgen. Letzteres ist leider sehr oft nicht der Fall.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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