Steuern & Abgaben

Die unsichtbaren Steuern und Abgaben

Die Chefs der drei größten Parteien wollen die Lohnnebenkosten senken – eine gute Idee. Die meisten heimischen Arbeitnehmer zahlen fast doppelt so viel an Steuern und Abgaben wie sie auf ihrem Lohnzettel sehen. Diese Intransparenz gehört abgeschafft.

Sowohl Christian Kern als auch Sebastian Kurz und Heinz Christian Strache haben angekündigt, die Lohnnebenkosten senken zu wollen ­– eine Idee, die sehr zu begrüßen ist. Über die Lohnnebenkosten tragen die österreichischen Arbeitnehmer nämlich deutlich mehr an Sozialabgaben und Steuern bei als die allermeisten wissen bzw. als auf den Lohnzetteln aufscheint. Diese Intransparenz gehört abgeschafft; die Bürger sollen erfahren, was sie tatsächlich zahlen. Oder gilt das Motto: Was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß?

Was der Lohnzettel verschweigt

Der Lohnzettel verschweigt im Normalfall ja, wie viel vom Einkommen, das Herr und Frau Mustermann erarbeitet haben, ihr Arbeitgeber für sie direkt z.B. an die Sozialversicherung überweist. „Diese unsichtbare Belastung macht etwa für einen Jahreslohn von gut 44.000 Euro brutto immerhin fast 13.000 Euro aus. Das ist fast noch einmal soviel wie die mehr als 14.000 Euro an Steuern und Abgaben, die am Lohnzettel aufscheinen“, erklärt der Ökonom Dénes Kucsera. (Dieses Beispiel bezieht sich auf das Durchschnittsgehalt ganzjährig in Vollzeit Beschäftigter ohne Kinder.)

„Für jeweils 100 Euro, die dieser Arbeitnehmer von seinem Bruttogehalt an Lohnsteuer und anderen Abgaben abführt, zahlt er in Wirklichkeit zusätzlich noch 91 Euro vor allem an die Sozialversicherung, aber auch in den Familienlastenausgleichsfonds und in weitere Töpfe“, hält Kucsera fest. So finanzieren die Arbeitnehmer auch die Kommunalsteuer oder in Wien die U-Bahn-Abgabe.

Begriff „Arbeitgeberanteil“ ist irreführend

Dass die Arbeitnehmer die Überweisung nicht selbst tätigen, ändert nichts daran, dass diese Abgaben ein Teil ihres erwirtschafteten Lohns sind – woher hätte der Arbeitgeber sonst das Geld dafür? In Wahrheit führt der Begriff „Arbeitgeberanteil“ daher in die Irre.

Für die Steuern und Abgaben erhalten die Österreicher natürlich eine Gegenleistung etwa in Form von Gesundheitsversorgung und Bildung. Oft ist diese gut. Sie könnte aber in so manchen Fällen nachweislich kostengünstiger erbracht werden. Man denke nur an den teuren Betrieb von Krankenhäusern, die durch eine offenbar unüberwindliche Landesgrenze getrennt, aber nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Oder die aktuell diskutierten Ineffizienzen zwischen den 21 Sozialversicherungsträgern.

"Grafik der Woche" abonnieren

Jetzt anmelden und jeden Montag die beliebte Grafik der Woche mit erhellenden Daten, Fakten und aktuellen Analysen aus Wirtschaft und Politik erhalten.

Immer up-to-date

GRAFIK DER WOCHE & NEWSLETTER

Wissen was passiert: Unsere "Grafik der Woche" bekommen Sie pünktlich jeden Montag, außerdem informieren wir Sie über aktuelle Events, Vorträge, Themen in unserem Umfeld.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen '
'

Mit dem Absenden des Formulars nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

NEWSLETTER
Vielen Dank für Ihre Anmeldung! Sie erhalten nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen Sie auch Ihren Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Ihre E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhalten Sie stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Ihre Einstellungen anzupassen.

Immer up-to-date

ANMELDUNG ZU VERANSTALTUNGEN

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen '
'

Mit dem Absenden des Formulars nimmst Du die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

ANMELDUNG ZU VERANSTALTUNGEN
Vielen Dank für Deine Anmeldung! Du erhältst nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen auch Deinen Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Deine E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhältst Du stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Deine Einstellungen anzupassen.

Immer up-to-date

Jetzt zum Newsletter anmelden
und ein kostenloses Exemplar der Grafiksammlung erhalten!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen '
'

Mit dem Absenden des Formulars nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

NEWSLETTER
Vielen Dank für Ihre Anmeldung! Sie erhalten nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen Sie auch Ihren Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Ihre E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhalten Sie stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Ihre Einstellungen anzupassen.

Agenda Austria – der erste unabhängige Thinktank Österreichs.

Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.

Lernen Sie uns kennen