Wenig Licht und sehr viel Schatten – so könnte man die am vergangenen Mittwoch vorgestellte Budgetplanung der Bundesregierung zusammenfassen.
Beginnen wir mit dem Erfreulichen: Mit dem Budget des kommenden Jahres wird die kalte Progression endlich abgeschafft. Hinter diesem sperrigen Begriff kann sich kaum jemand etwas vorstellen, obwohl es so gut wie jeden betrifft. Der Staat hat es sich nicht nehmen lassen, hoch belasteten Arbeitnehmern auch noch die Inflationsabgeltung ihrer Löhne zu besteuern. Die Bürger verdienten real zwar nur gleich viel wie im Vorjahr, mussten aber höhere Steuern abliefern. Das hat nun ein Ende, dafür gebührt Finanzminister Magnus Brunner Lob und Anerkennung.
Überraschend war, dass Finanzminister Brunner in seiner 82 Minuten langen Budgetrede den größten Schuldentreiber der kommenden Jahre nur einziges Mal am Rande erwähnte: die Pensionen. Dabei übersteigen die Auszahlungen an die Pensionisten die Einzahlungen der Aktiven jährlich um 25 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Die Bundesregierung versenkt jedes Jahr also fast die gesamten Lohnsteuereinnahmen im Pensionsloch. Allein von 2022 bis 2026 müssen über 140 Milliarden Euro aus dem Budget zugeschossen werden, um das Defizit des staatlichen Pensionssystems abzudecken. Das sind 40 Prozent der aktuellen Staatsverschuldung – aber offensichtlich kaum der Rede wert.
Dazu passt, dass richtungsweisende Erneuerungen staatlicher Strukturen im Budgetfahrplan nicht zu finden sind. Generell scheint es die Regierung mit der Konsolidierung des Haushalts nicht wirklich eilig zu haben, bis 2026 sind ausnahmslos höhere Schulden eingeplant, obwohl die Steuereinnahmen um 30 Prozent steigen werden. Bleibt es dabei, wird der Bund seit 1954 gezählte 70 Budgetdefizite und zwei Überschüsse ausgewiesen haben. Die nachkommenden Generationen werden uns irgendwann fragen, was wir aus ihrer Zukunft gemacht haben.
Gastkommentar von Franz Schellhorn für den “Kleine Zeitung” (14.10.2022).
Obwohl die Pensionen den Staatshaushalt in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Mehrkosten belasten, spielen sie bei den Regierungsverhandlungen keine nennenswerte Rolle. Schon jetzt ist der Zuschuss zu den Pensionen mit über 30 Milliarden Euro der größte Ausgabenposten des Staates, in den kommenden zehn Jahren kommen weitere fünf Millia
Ohne Reformen werden die Schulden Österreichs bis 2060 auf über 130 Prozent des BIP ansteigen. Selbst mit einer Anpassung des Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung würde die Schuldenquote auf knapp 100 Prozent anwachsen.
Wie stark die strukturellen Bereiche mittlerweile das Budget belasten, lässt sich aus der langfristigen Budgetprognose des Budgetdienstes gut ablesen.
Wie versprochen, so gebrochen. Seit Jahren schwören bürgerliche Finanzminister hoch und heilig, sie würden beim Staat sparen, um die Bürger zu entlasten. Aber sie scheitern immer wieder an sich selbst, zu groß sind die Verlockungen, Geld unter dem Volk zu verteilen, statt die Schuldenstände zu reduzieren. Um sich von den Schulden-Sirenen losz
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) plant künftig Einsparungen bei Förderungen. Potenzial dafür sollte genug vorhanden sein, sind die entsprechenden Ausgaben in seiner Amtszeit doch deutlich gestiegen. Eine Analyse der Agenda Austria zeigt, in welchen Bereichen die türkis-grüne Regierung in den letzten fünf Jahren die Fördermittel besonders s
Während aktuell jeder fünfte Österreicher über 65 Jahre alt ist, wird in zehn Jahren bereits jeder vierte über 65 sein.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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