Die steuererleichterte Behaltefrist hat ihre Berechtigung
Am Sparbuch gibt es schon lange keine Zinsen mehr. Und durch die hohe Inflation bekommt man real heute sogar noch weniger als in den vergangenen zwanzig Jahren. Immobilien sind für Durchschnittsverdiener sowieso unbezahlbar geworden. Passende Alternativen finden immer mehr Junge in Wertpapieren. Die Sparpläne beim Onlinebroker lassen sich via Smartphone-App bereits mit zweistelligen Kleinbeträgen befüllen. Ganz nach der eigenen Risikoeinstellung.
Nun sollen langfristig gehaltene Wertpapiere von der Kapitalertragsteuer ausgenommen werden. Die 2012 abgeschaffte Behaltefrist soll wieder eingeführt werden. Das bedeutet: Werden Wertpapiere nach Ablauf dieser Frist verkauft, wird der Kursgewinn nicht mehr besteuert. Das ist nur würdig und recht, wenn bereits versteuertes Geld erfolgreich veranlagt wird, sollte der Staat nicht noch einmal die Hand aufhalten.
Die Kritik aus dem linken Lager ließ nicht lange auf sich warten. Damit würde nur den Milliardären ein weiteres Steuergeschenk gemacht. Ein rein ideologisch motivierter Reflex: Denn tatsächlich würde es nicht schaden, jungen Sparern zu signalisieren: Beschäftigt euch mit dem Finanzmarkt, um langfristig anzulegen. Gerade jetzt wäre es für Junge an der Zeit zu sparen. Nicht nur für private Investitionen. Sondern auch für die Pension. Denn unser Pensionssystem steht auf wackeligen Beinen. Der Staat muss jährlich mehr als 20 Milliarden Euro zuschießen, um es überhaupt am Laufen zu halten. Trotz der unzähligen Empfehlungen globaler Organisationen wird der notwendige Umbau der staatlichen und der Ausbau der betrieblichen und privaten Vorsorge von der Politik seit jeher gekonnt ignoriert. Mehr als ein paar halbgare Reformen und das gescheiterte Produkt der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge gab es bislang nicht. Es sieht so aus, als ob die Pensionsreform erst dann angegangen wird, wenn es zu spät ist. Das bedeutet für Junge, dass sie nicht nur die Pensionen der Älteren bezahlen müssen, sondern auch noch ihre eigene Vorsorge angehen müssen. Denn auf die Politik ist in diesen Belangen kein Verlass.
Mit dieser Ausgangssituation haben sich viele junge Erwachsene bereits abgefunden. Die Pandemie hat dazu geführt, dass immer mehr ihr Geld in Wertpapiere stecken. Die nötige Finanzbildung holen sie sich im Internet. Womit sie sich allerdings nicht abfinden sollen, ist das verstaubte Bild des Spekulanten, das ihnen in Österreich aufgedrückt wird. Diese „Spekulanten“ haben zwar auch ihre Daseinsberechtigung – von der Realität eines Kleinsparers sind sie jedoch meilenweit entfernt. Jungen Erwachsenen geht es darum, sich um ihre Zukunft zu kümmern. Die Behaltefrist legt den Fokus genau auf dieses langfristige Ansparen. Sie bietet zumindest eine kleine Entlastung für genau diejenigen, die sich zurecht nicht mehr auf die Politik verlassen und deshalb mit ihrem Geld selbst privat vorsorgen wollen. Und das sollte der Staat honorieren, statt noch einmal zu kassieren.
Gastkommentar von Heike Lehner für den “Kurier” (22.01.2022).
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Die Arbeiterkammer forderte jüngst eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 36 Wochenstunden. Arbeitnehmer mit 40 Wochenstunden müssten um 11,1 Prozent produktiver werden, Arbeitnehmer mit 38,5 Wochenstunden müssten ihre Produktivität um rund 7 Prozent steigern. „Solche Produktivitätssteigerungen sind einfach unrealistisch“
Die hohe Steuerbelastung in Österreich betrifft nicht nur die Einkommen der Bürger, sondern wirkt sich auf alle Lebensbereiche wie beispielsweise auch auf den Tourismus aus. Wenn eine vierköpfige Familie für 3.528 Euro einen Urlaub bucht, zahlt sie dafür nicht nur 3.528 Euro. In Wahrheit bezahlt die Familie für den Urlaub 6.260 Euro. Denn die
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
In der Europäischen Union wird Arbeit nur in Belgien und Deutschland stärker belastet als in Österreich. Berücksichtigt man auch die in einigen Ländern übliche Versicherungspflicht (verpflichtende Versicherungen, die nicht vom Staat angeboten werden), liegt Österreich auf Platz vier. Hätte Österreich dieselbe Steuer- und Abgabenbelastung w
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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