Sind die Pensionen sicher?
- 15.02.2019
- Lesezeit ca. 1 min
Ist angesichts der Demografie eine Pensionsreform überfällig oder alles nur Panikmache?
Mit der Sicherheit ist es so eine Sache. Wer ist sicher? Und vor wem? Aus Sicht eines Pensionisten ist klar: Solange Menschen Beiträge ins System einzahlen, wird auch ausgezahlt.
So ist das beim Umlageverfahren – eigentlich. Doch weil die Einzahlungen für die Auszahlungen trotz Rekordbeschäftigung nicht reichen, springen die Steuerzahler ein und schießen Jahr für Jahr Milliarden zu. Die Pensionen mögen sicher sein, aber nur ist dann das Budget nicht sicher.
Weil jahrzehntelang aus wahltaktischen Gründen darauf verzichtet wurde, das Pensionssystem demografiefit zu machen, ist für junge Menschen gewiss:
Sie müssen die kommende Pensionierungswelle und Privilegien der Babyboomer-Generation bezahlen – bei einem durchschnittlichen Antrittsalter, das trotz deutlich höherer Lebenserwartung niedriger ist als 1975. Das kritisiert zwar auch Finanzminister Hartwig Löger – aber nur halbherzig. In Ländern wie Schweden und Dänemark, die einen solidarischen Sozialstaat mit Nachhaltigkeit und privater Vorsorge verbinden, wäre eine Debatte um Fairness zwischen den Generationen die Folge. Vorschläge liegen auf der Hand: Von einer Koppelung des Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung bis zum smarten Ausbau von Vorsorgemodellen. Hierzulande aber enden Debatten schnell im ideologischen Schützengraben der Sozialpartnerschaft. Auch diese Regierung scheint sich leider davor in Sicherheit bringen zu wollen.
Lukas Sustalas zweiwöchige Kolumne im Kurier: Pro und Contra mit Agnes Streissler-Führer (15.02.2019).
Mehr interessante Themen
Wie kurz Vollzeit inzwischen ist
Die Diskussionen rund um die gesetzliche Arbeitszeit reißen nicht ab. Während die einen auf eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich pochen, argumentieren die anderen mit einer Ausweitung der gesetzlichen Vollarbeitszeit. Währenddessen nehmen die tatsächlich durchschnittlich pro Woche geleisteten Arbeitsstunden in Österreich immer weiter
Wie stark Österreich altert
Während aktuell jeder fünfte Österreicher über 65 Jahre alt ist, wird in zehn Jahren bereits jeder vierte über 65 sein.
Die wenigsten Österreicher wollen mehr arbeiten
Die Beschäftigten sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem Arbeitsausmaß. Nur 15,8 Prozent der Männer und lediglich 14,1 Prozent der Frauen in Teilzeitjobs würden gerne länger arbeiten. Gleichzeitig würden jede vierte Frau und jeder fünfte Mann in Vollzeit gerne kürzertreten.
Mehr Arbeitnehmer, weniger Arbeitsstunden
Noch vor der Pandemie haben sich die Zahlen der Arbeitnehmer und der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden synchron entwickelt: Mehr Arbeitnehmer, mehr Arbeitsstunden, weniger Arbeitnehmer, weniger geleistete Arbeitsstunden. Seit der Pandemie gilt das nicht mehr in diesem Ausmaß: Während aktuell zwar eine Rekordzahl an Personen einer beruflichen T
Pensionsantrittsalter im EU-Vergleich: Österreicher gehen deutlich früher in Pension
Während das durchschnittliche Pensionsantrittsalter 2022 im OECD-Raum bei Männern bei 64,4 Jahren und bei Frauen bei 63,6 Jahren lag, traten in Österreich Männer ihre Pension mit 61,6 Jahren, Frauen mit 60,9 Jahren an, OECD-Studie „Pensionen auf einen Blick“ („Pensions at a Glance“) hervorgeht.
Ein Sorglos-Budget das Sorgen macht
Die Mutlosigkeit der Politik wird gerade als großzügige Aufwendung getarnt. Anstatt wichtige Reformen bei Pensionen wie Föderalismus anzugehen, werden lieber neue Schulden gemacht. Das Loch im Staatshaushalt wird gewaltig sein.