Das Ziel von Außenminister Kurz, die Steuer- und Abgabenquote zu senken, ist richtig. Schweden hat es vorgemacht und liefert auch Ideen, mit welchen konkreten Maßnahmen das geht.
Wie wäre es möglich, die Steuer- und Abgabenquote in Österreich von derzeit über 43 auf 40 Prozent zu senken? Dieser von Außenminister Sebastian Kurz vorgebrachte Plan ist ja weithin auf Skepsis gestoßen. Vielleicht auch deswegen, weil Kurz noch nicht genau erläutert hat, wie er dieses Ziel erreichen will.
Damit die Steuerquote sinkt, gilt es, die Staatsausgaben unter Kontrolle zu bringen. Ein guter Anfang wäre, wenn die Ausgaben weniger stark wüchsen als die Wirtschaft das tut.
Die Steuerquote gibt ja das Verhältnis zwischen den Einnahmen aus Steuern und Abgaben sowie der Wirtschaftsleistung (dem Bruttoinlandsprodukt, BIP) wieder. Wenn das BIP kräftig wächst, dann geht die Steuerquote automatisch zurück. Anzusetzen wäre aber auch beim anderen Faktor, also bei den Einnahmen. Diese sind auf Rekordniveau und sollten zumindest real nicht noch weiter steigen. Das ist aber nur zu erreichen, wenn der Staat die Ausgaben dämpft.
Konkrete Beispiele zeigen, dass das in der angedachten Größenordnung durchaus möglich ist. Schweden hat seine Steuerquote von 2005 bis 2010 um 3,4 Prozentpunkte gesenkt:
Als Mittel zum Zweck dient den Schweden etwa eine Ausgabenbremse. Aber auch in Österreich ist die Steuerquote schon einmal deutlich gesunken, und zwar von 2001 bis 2006 unter Wolfgang Schüssel um 3,7 Prozentpunkte.
Welche Ausgaben sind es aber nun, die in Österreich schneller wachsen als die Wirtschaft? Das sind vor allem die Bereiche Arbeit und Pensionen. Die Kosten für Leistungen an Arbeitslose werden aufgrund der besseren Konjunktur glücklicherweise weniger hoch ausfallen als prognostiziert. Was bleibt, sind die deutlich steigenden Zuschüsse aus Steuergeld zu den Pensionen sowie die steigenden Aufwendungen für die Beamtenpensionen. (Die Beamten im Ruhestand sind übrigens die Gewinner der Steuerreform 2016, wie Sie hier nachlesen können.)
Daher sollte sich Österreich ein Beispiel an Schweden nehmen. Eine Pensionsreform nach schwedischem Vorbild wäre ein wichtiger Schritt für eine niedrigere Steuerquote. Nur wenn endlich die steigende Lebenserwartung beim gesetzlichen Pensionsantrittsalter berücksichtigt wird, werden die Zuschüsse aus Steuermitteln für die Renten nicht weiter nach oben klettern. Schweden, wo sozialen Fragen traditionell ein hoher Stellenwert zukommt, hat es vorgemacht: Dort hängt die Höhe der Pension – mit einer Untergrenze – von der erwarteten Bezugsdauer ab. Und anders als hierzulande können sich die jüngeren Bürger daher darauf verlassen, dass sie auch künftig für die Pensionen nicht mehr ausgeben müssen als jetzt.
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Länder wie die Schweiz und Schweden zeigen, wie ein Staat auch ohne laufende Defizite bestens funktionieren kann. Seit Einführung der Schuldenbremse konnten etwa die Schweizer ihre Schuldenquote im Bund um knapp zehn Prozentpunkte sowie im Gesamtstaat um fast 20 Prozentpunkte in Relation zum BIP senken.
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Bei der Arbeitsmarktbeteiligung älterer Menschen gibt es in Österreich noch viel Luft nach oben. Zwar führte der Personalbedarf bereits in den vergangenen Jahren zu einer steigenden Beschäftigungsquote bei Älteren.
Auf Österreich kommen massive demografische Veränderungen zu. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um rund 50 Prozent steigen, während die Zahl der 20- bis 65-Jährigen deutlich abnimmt.
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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