Die steigenden Arbeitslosenzahlen zeigen es: Österreich ist endgültig dabei, seine positive Ausnahmestellung innerhalb der EU zu verlieren. Warum aber ist die Zahl der Arbeitssuchenden so gestiegen? In diesem Paper zeigen die Autoren, dass immer mehr Menschen deswegen keinen neuen Job finden, weil sie die dafür nötige Ausbildung nicht mitbringen.
In Österreich wird in politischen Debatten neuerdings wieder eine heikle Frage aufgeworfen: Wie kann es sein, dass hierzulande die Anzahl der offenen Stellen steigt und gleichzeitig immer mehr Menschen ohne Job sind? Leistet das Arbeitsmarktservice (AMS) schlechte Dienste bei der Vermittlung? Sind die Anreize des Sozialsystems so ausgelegt, dass Arbeitssuchende von der Annahme eines Jobs abgehalten werden? Oder stimmen die am Arbeitsmarkt angebotenen Qualifikationen nicht mit den gesuchten überein?
Fest steht, dass in einigen Volkswirtschaften, die die Wirtschafts- und Finanzkrise zuvor stark getroffen hat, die Zahl der offenen Stellen seit 2009 wieder steigt, gleichzeitig aber auch die Arbeitslosigkeit hoch bleibt. Etwas anders sieht es in Österreich aus: Hierzulande war das Verhältnis zwischen verfügbaren Jobs und Arbeitssuchenden lang stabil. Erst seit 2013 ist ein neues Phänomen zu beobachten: Es gibt mehr offene Jobs bei gleichzeitig stark steigender Arbeitslosigkeit.
Das Verhältnis, in dem verfügbare Jobs und die Arbeitslosigkeit zueinander stehen, liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie die Arbeitslosenrate gesenkt werden könnte. Genauer gesagt geht es darum, wie sich die Zahl der offenen Stellen pro Erwerbsperson (Personen, die arbeiten oder arbeitslos sind) und die Arbeitslosenrate zu einander verhalten. Womit dies eine interessante Information für die Gestalter von Sozialpolitik ist. Die sogenannte Beveridge-Kurve zeigt, welche Entwicklung das Verhältnis zwischen offenen Stellen und der Arbeitslosenrate in einem Land über die Jahre genommen hat. Je nachdem in welche Richtung die Kurve verläuft, zeigt sie nämlich, ob die Arbeitslosenrate durch eine flaue Wirtschaft – also konjunkturell – verursacht wird oder ob sie strukturelle Ursachen hat. Letzteres würde heißen, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt auch bei wieder anziehender Konjunktur zwar bessern, aber die Arbeitslosenrate nicht auf das Niveau vor 2013 zurückgehen würde. Die Arbeitssuchenden bräuchten vielmehr andere Kenntnisse, um einen der offenen Jobs erledigen zu können. In diesem Fall gäbe es einen sogenannten “mismatch“ zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage.
Ziel dieser Arbeit ist es, die langfristige Verschiebung in der Beveridge-Kurve in Österreich zu untersuchen, um die Frage zu klären, ob die steigende Arbeitslosenrate konjunktureller und/oder struktureller Natur ist. Dazu wurden die Beveridge-Kurven einzelner Wirtschaftssektoren analysiert. Letzteres erlaubt es unter anderem, jene Branchen zu eruieren, in denen die steigende Arbeitslosenrate vor allem strukturell bedingt ist.
In Abbildung 1 ist zu sehen, welche Werte erstens die Arbeitslosenrate sowie zweitens das Verhältnis der offenen Stellen zur Anzahl der Erwerbspersonen (Erwerbstätige plus Arbeitslose) in den einzelnen Jahren von 2000 bis 2015 hatten. Die Punkte für die jeweiligen Jahre werden verbunden und ergeben die sogenannten Beveridge-Kurve. Ein Beispiel: Anfang 2015 betrug die Arbeitslosenrate also knapp neun Prozent, und pro Tausend Erwerbspersonen gab es sieben offene Stellen (0,7 Prozent). Der rot eingezeichnete Verlauf der Kurve seit 2013 deutet auf einen Anstieg der strukturellen Arbeitslosigkeit hin – warum, wird am Beginn des Abschnitts “Ergebnisse” ausgeführt.
Abbildung 2 zeigt dann die Arbeitslosenrate und das Verhältnis zwischen offenen Stellen und Erwerbspersonen in den jeweiligen Jahren. In beiden Abbildungen ist mit Jahresbeginn 2013 ein Umbruch ersichtlich.
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Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
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Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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