Armutsbegriff der Weltbank

Warum die Armut in Wahrheit nicht wächst, sondern weniger wird. Und warum Oxfam bewusst ein verzerrtes Bild zeigt.

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Die Weltbank definiert den Armutsbegriff anders – entscheidend sei, ob dem einzelnen Menschen ein kaufkraftbereinigter Betrag in Höhe von 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung stehe. Dieser Betrag entscheidet oft zwischen Leben und Tod. Folgt man dieser Definition, so ist die Zahl der in Armut lebenden Menschen in den letzten 25 Jahren um über eine Milliarde – oder fast zwei Drittel – zurückgegangen[1]. Gleichzeitig wuchs die Weltbevölkerung aber sogar noch weiter, um etwa drei Milliarden Menschen, vor allem in den ärmeren Regionen. Trotz dieses enormen Zuwachses ist die Armutsrate, also der Anteil jener Menschen, die, gemessen an der Gesamtbevölkerung, in Armut leben, von 44 Prozent im Jahr 1981 auf unter zehn Prozent im Jahr 2015 gesunken[2].

Alles wird schlechter? – Entwicklung der weltweiten Armut

Abbildung 4: Die Armutsrate, also der Anteil jener Menschen, die, gemessen an der Gesamtbevölkerung, in Armut leben, ist von von 44 Prozent im Jahr 1981 auf unter zehn Prozent im Jahr 2015 gesunken. Quelle: Max Roser, basierend auf Daten der World Bank sowie Bourguignon und Morrisson (2002).

Auch Bildungsgrad, Gesundheit und Lebenserwartung steigen weltweit, die Kindersterblichkeit und Krankheiten gehen zurück. Vor allem in den ärmeren Regionen sind enorme Fortschritte zu verzeichnen[3]. Laut Angus Deaton, einem weltweit anerkannten Experten auf dem Gebiet der Armutsforschung, sind diese Fortschritte „ein Resultat des Kapitalismus, der Globalisierung, der Ausbreitung von Märkten. Das ist kein Scheitern, sondern einer der größten Erfolge der Menschheitsgeschichte. Der Welt ist es insgesamt noch nie besser gegangen als heute[4].“


Fußnoten

  1. Siehe Global Monitoring Report 2015 der Weltbank.
  2. Prognose der Weltbank.
  3. Siehe u. a. Max Roser und Our World in Data.
  4. http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/angus- deaton-im-interview-das-ist-nichts-anderes-als- kolonialismus-ld.89298
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