Österreich braucht dringend ein paar zusätzliche Steuern! Diesen Eindruck konnte gewinnen, wer die politische Debatte der letzten Monate verfolgte. Nicht von Steuersenkungen, sondern von Übergewinn-, Vermögen- und Erbschaftsteuern war die Rede. Dabei ist Österreich längst ein Hochsteuerland. Kaum ein Land nimmt der Bevölkerung noch mehr Geld ab, um die öffentlichen Aufgaben zu finanzieren. Am stärksten geschröpft werden die Leistungsträger – also jene Menschen, die viel arbeiten und gut verdienen.
Den meisten Bürgern ist nicht einmal bewusst, wie viel der Staat im Alltag abkassiert – zusätzlich zur Lohnsteuer und zu den Sozialabgaben. Nur ein Beispiel: Wer diesen Sommer mit der Familie Österreich-Urlaub macht und dafür 3.200 Euro bezahlt, muss für diesen kleinen Luxus zuvor mehr als 5.700 Euro an Arbeitsleistung erbracht haben. Dem Urlaubsanbieter bleiben letztlich nur rund 2.900 Euro.
Schon ein Durchschnittsverdiener muss fast die Hälfte der von ihm geleisteten Wertschöpfung als Steuern und Abgaben an den Staat abliefern. Vom Rest gilt es, das Leben zu finanzieren – und das verursacht wieder an jeder Ecke Steuerpflichten. Bei praktisch jeder finanziellen Transaktion hält auch der Staat die Hand auf: Die Politik beschwert sich gerne über die hohen Energiepreise – aber etwa ein Drittel des Preises für Haushaltskunden entfällt auf Steuern und Abgaben. Jede Tankfüllung, das neue Handy, ein Auto oder ein Friseurbesuch: Der Staat nascht immer mit. Ob jemand eine Immobilie besitzt, mietet oder kauft, er muss dafür Steuern zahlen. Nicht einmal sterben kann man, ohne dem Fiskus eine Freude zu machen, denn selbstverständlich gibt es auch die Begräbniskosten nicht ohne Aufschlag.
Aber fangen wir mit den Steuern und Abgaben auf Erwerbsarbeit an, die in Österreich besonders hoch sind: Wer einen Job hat und über der Freigrenze verdient, der muss Lohnsteuer bezahlen. Je höher das Einkommen, desto höher der Prozentsatz. Hinzu kommen – neben kleineren Posten wie dem Beitrag zum Familienlastenausgleichsfonds und der betrieblichen Vorsorge oder der Kommunalsteuer – noch die Sozialversicherungsbeiträge, die teilweise vom Arbeitnehmer und teilweise vom Arbeitgeber entrichtet werden. Erwirtschaften müssen beides natürlich die Angestellten.
In fast allen Ländern der entwickelten Welt bleibt dem durchschnittlichen Arbeitnehmer von seiner Arbeitsleistung netto mehr Geld übrig als in Österreich (siehe Abbildung 1). So hätte ein heimischer Durchschnittsverdiener rund 230 Euro monatlich mehr in der Tasche (oder über 2.700 Euro im Jahr), wenn er Steuern und Abgaben wie sein schwedisches Pendant zahlen müsste.[1] In Spanien wären es sogar mehr als 410 Euro zusätzlich und in Griechenland fast 550 Euro netto pro Monat.
Besonders teuer wird es, wenn das Einkommen steigt. Ein Beschäftigter in Vollzeit mit durchschnittlichem Einkommen muss von jedem Euro extra 60 Cent abgeben. Das heißt, dass von zusätzlich verdienten 100 Euro Arbeitsleistung nur 40 Euro auf dem Konto landen. Damit liegt Österreich im OECD-Vergleich auf dem dritten Platz. Bei etwa 26 Stunden (Anm.: zwei Drittel einer Vollzeitstelle) landen nur 45 von 100 Euro auf dem Konto des Arbeitnehmers, das ist Rang fünf innerhalb der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat seine zweite Budgetrede gehalten. Im Bundesbudget sind fast 56 Milliarden Euro an neuen Schulden von 2021 bis 2025 vorgesehen, wobei 30,7 Milliarden auf das Jahr 2021 entfallen. Die Pandemie wird weiterhin als Begründung genommen, die Ausgaben in die Höhe schnellen zu lassen. Strukturreformen fehlen gänzl
Eine Analyse der Agenda Austria: Regierungsprogramm 2020 – 2024
Mit der folgenden Analyse gibt die Agenda Austria eine Einschätzung betreffend jene Themen des Regierungsprogramms ab, zu denen wir bereits eigene Studien und Empfehlungen erarbeitet haben.
Einfach, transparent und leistungsfreundlich!
In nur vier Ländern der Europäischen Union wird der Faktor Arbeit stärker mit Steuern und Abgaben belastet als in Österreich. Gemessen an den (hohen) Arbeitskosten, haben österreichische Arbeitnehmer also die fünftniedrigsten Nettolöhne in der gesamten EU.
Obwohl Österreich international zu den Hochsteuerländern zählt, hat es sich in den letzten Jahren auch noch deutlich verschuldet. Die Agenda Austria schlägt fünf Maßnahmen für eine Steuerreform vor, um niedrige Steuern nachhaltig gegenzufinanzieren.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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