Dass die Österreicher brav sparen, daran gibt es keinen Zweifel. Nur wie sie dies tun, ist derzeit noch suboptimal. Neben individuellen Lebensversicherungen ist das gute alte Sparbuch noch immer die bevorzugte Anlageform der heimischen Bevölkerung. Sparbücher sind zwar sicher, aber mittlerweile auch teuer. Denn die Inflation und die extrem niedrigen Zinsen führen dazu, dass das Geld nicht nur nicht wächst, es wird sogar weniger wert.
Bei den alternativen Produkten ist die Situation nicht viel besser. So wurde im Jahr 2003 die sogenannte prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge (PZV) eingeführt. In diese Vorsorge können Österreicher vom Nettolohn investieren, das Geld ist durch die nominelle Kapitalgarantie geschützt und der Vertrag auf mindestens zehn Jahre gebunden. Sowohl die Erträge als auch Auszahlungen in der Pension sind steuerfrei. Zusätzlich wird prozentuell bis zu einem gewissen Höchstbetrag eine staatliche Prämie zugeschossen. Sollte das angesparte Geld vor Pensionsantritt ausbezahlt werden, muss diese staatliche Prämie zu 50 Prozent zurückbezahlt werden.
Aufgrund der strengen Veranlagungsrichtlinien und der Kapitalgarantie fiel die Rendite seit 2003 ähnlich gering aus wie jene der Vorsorgekassen bei der Abfertigung Neu. Auch die Österreicher scheinen nicht zufrieden zu sein: Nicht zufällig schlägt Google beim Eintippen von „prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge“ als zweiten Eintrag „prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge kündigen“ vor. Seit 2013, als die ersten Verträge ausliefen, ist die Differenz zwischen Neuzugängen und Abgängen negativ. Seit 2018 ist nun auch das verwaltete Gesamtvermögen zurückgegangen, von rund neun Milliarden auf 8,7 Milliarden Euro.[1]
Die PVZ leidet im Grunde unter denselben Problemen wie die Abfertigung Neu: Ihre Performance wird durch eine Kapitalgarantie gehemmt.[2] Auch das Nebenziel, eine Stärkung des heimischen Kapitalmarktes, konnte nicht erreicht werden.[3]
Obwohl die PZV als gescheitertes Pensionsprodukt für die dritte Säule angesehen werden kann, ist die Idee, den Kapitalmarkt durch ein derartiges Produkt stärken zu wollen, nicht abwegig. Auf größerer Ebene, nämlich auf europäischer, ist dieser Grundgedanke auch nachhaltig und sinnvoll. Deshalb wurde von der EU in den letzten Jahren das sogenannte „Pan-European Pension Product“ (PEPP, auf Deutsch: Europarente) entwickelt. Dieses Produkt orientiert sich am amerikanischen „Individual Retirement Account“ (IRA): ein Konto, in dem Privatanleger Geld ansparen können, das wiederum investiert wird. Das Konzept wird deshalb auch als EU-IRA bezeichnet.
Dieses Konto wird vermutlich Ende des Jahres 2021 erstmalig von Finanzinstitutionen angeboten werden können. Insgesamt müssen sechs Investmentoptionen angeboten werden. Je nach Risikoeinstellung können Anleger hier wählen, in welche Anlagen sie ihre Ersparnisse investieren wollen. Leider ist in Brüssel dasselbe passiert, was wir aus Wien kennen. So wurde das ursprüngliche Produkt durch jahrelange Verhandlungen stark verwässert. Das Ergebnis: Alle sechs Optionen der Europarente werden eine Art der Risikominimierung beinhalten müssen, was wiederum die Rendite drücken wird. Kurz gesagt: Auch hier wird es wohl wieder die problematische Kapitalgarantie geben. Das Besondere am PEPP ist, dass das Produkt auch bei einem Umzug in ein anderes EU-Mitgliedsland problemlos mitgenommen werden kann. Zusätzlich soll durch die Investitionen der europäische Kapitalmarkt gestärkt und somit ein weiterer Schritt in Richtung Kapitalmarktunion gegangen werden. Den Mitgliedstaaten ist überlassen, wie sie das Produkt steuerlich begünstigen wollen. Von der EU wurde allerdings empfohlen, PEPP ähnlich wie die restlichen privaten Pensionsvorsorgeprodukte im jeweiligen Mitgliedstaat zu behandeln.
Die Staatsschulden sind rasant gestiegen, das Defizit wächst. Österreich muss rasch Maßnahmen setzen, um das Budget zu sanieren. Aber wie soll das gehen, ohne die Wirtschaftskrise zu verschärfen? Die Agenda Austria hat ein Konzept erarbeitet, mit dem der Staat schon im kommenden Jahr knapp 11 Milliarden Euro einsparen kann. Bis zum Ende des Jah
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
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Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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