In normalen Zeiten wünscht sich die Politik steigende Nachfrage und einen florierenden privaten Konsum. Denn beides stärkt die Wirtschaft und sorgt für hohe Steuereinnahmen. Doch derzeit ist alles anders. Ein Rückgang des privaten und des öffentlichen Konsums wäre jetzt genau das Richtige. Natürlich nicht bei den Ärmsten; sie müssen unterstützt werden. Aber alle anderen sollten weniger Geld ausgeben, damit die Inflation wieder sinkt. Das mag zunächst paradox klingen, ist aber eigentlich recht einfach: Wir haben nur ein begrenztes Waren- und Dienstleistungsangebot zur Verfügung. Dieses Angebot wurde zusätzlich noch durch Corona, Lieferkettenprobleme, die hohe Zahl an Krankenständen, Arbeitskräftemangel usw. dauerhaft geschwächt. Gleichzeitig ist die zahlungskräftige Nachfrage, wie sie sich im nominellen Konsum manifestiert, immer weiter gestiegen und wurde durch die Regierungsmaßnahmen zusätzlich angeheizt. Trotz Corona-Krise und explodierender Preise sind die Guthaben der Privathaushalte seit Jahren im Steigen begriffen, da der Staat bereits während der Corona-Krise die Einkommen der privaten Haushalte massiv stützte (vgl. Abbildung 7).[1] Das verbindende Element ist der Preis bzw. dessen Veränderung, die Inflationsrate. Wenn das Angebot kaum wächst, die Nachfrage aber deutlich zunimmt, sind steigende Preise die logische Konsequenz.
Genau dieses Phänomen beobachten wir derzeit in Österreich. Damit ist die hohe Inflation durch teure Fördergießkannen zumindest teilweise hausgemacht. Die hohe Inflation hinterlässt auch beim Wirtschaftswachstum für das Jahr 2023 seine Spuren. Nach aktuellen Prognosen wird es heuer vermutlich kaum reales Wachstum geben.[2] Die Preise dürften aber weiterhin kräftig anziehen; ein Rückgang der Inflationsrate auf unter acht Prozent scheint sehr unwahrscheinlich.
Eine solche Phase der wirtschaftlichen Stagnation bei gleichzeitig hoher Inflation wird als Stagflation bezeichnet. Es bleibt zu hoffen, dass Österreich schnell aus dieser Situation wieder herauskommt. Einer Stagflation ist schwer zu entkommen. Versucht der Staat mit höheren Ausgaben die Wirtschaft zu beleben, steigt die Inflation, erhöht die Zentralbank die Zinsen stark, um die Inflation in den Griff zu bekommen, wird die Wirtschaft weiter nach unten gedrückt.
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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