Seit Smith ist es in der Volkswirtschaft de facto unumstritten, dass der internationale Handel den Wohlstand eines Landes erhöht. „Es gibt wenig seriöse wissenschaftliche Literatur, die in Abrede stellt, dass wirtschaftliche Offenheit einen positiven Effekt auf das durchschnittliche Einkommen der Bürger eines Landes haben kann.“[1] Dies gilt insbesondere für kleine Länder, wo sowohl Ressourcen limitiert sind als auch die Zahl der Konsumenten überschaubar ist. Knapp 56 Prozent der österreichischen Güter und Dienstleistungen erreichen Konsumenten im Ausland. Und das sind nicht nur die Erzeugnisse von Großkonzernen. Die große Mehrzahl der zigtausend österreichischen Unternehmen, die das Ausland mit Waren beliefern, sind kleine und mittelgroße Betriebe. An diesen Exportmärkten hängt auch ein großer Anteil an Arbeitsplätzen und Einkommen der Österreicher. So ist etwa jeder zweite Arbeitsplatz hierzulande direkt über Exporte und indirekt über Zulieferer abhängig vom Außenhandel.[2]
Allein bis zum Jahre 2014 wäre die Gesamtbeschäftigung ohne die EU-Mitgliedschaft um rund 13 Prozent geringer ausgefallen.[3] Zwischen 1995 und 2015 sind durch die europäische Integration rund 245.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich entstanden.[4] Darüber hinaus gilt: „Österreichische Exporte in Nicht-EU-Länder sichern wiederum 495.000 Arbeitsplätze im Land.“[5] Studien kommen zudem zu positiven Arbeitsmarkteffekten im Falle einer Intensivierung des internationalen Handels über Zollsenkungen[6] oder Freihandelsabkommen.[7]
Die Welt als Absatzmarkt hat es österreichischen Unternehmen erlaubt, sich in Nischenmärkten zu spezialisieren und Weltmarktführer zu werden. Dank der globalen Nachfrage war diese Spezialisierung zu wettbewerbsfähigen Kosten und hoher Qualität möglich. In einer Welt mit deutlich weniger Freihandel wäre dies nicht der Fall gewesen und die Wertschöpfung wäre folglich deutlich geringer.
Aber nicht nur die Exporte machen die Österreicher reicher – auch profitieren wir von der Verfügbarkeit von Waren, die es hierzulande nicht gibt oder die man sich als einfacher Bürger nicht leisten könnte, wenn sie in Österreich hergestellt würden. Die Österreicher konsumieren international: Das iPhone kommt von Apple, die Jeans von Levi’s, die Sneakers von Adidas oder Nike. Auch in der digitalen Welt kümmern wir uns nicht um die Grenzen der Nationalstaaten. Facebook, Twitter oder Instagram gehören für viele zum Alltag – auch ohne das Gütesiegel „Made in Austria“. Ein wesentlicher Teil dessen, was wir jeden Tag konsumieren, hat (teilweise) einen Wertschöpfungsprozess im Ausland durchlaufen.
Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt, der von Freihandelsgegnern ignoriert wird: Der Außenhandel stärkt die Kaufkraft niedriger Einkommen besonders stark.[8] Berechnungen zufolge liegt der Wohlstandsgewinn, den die fortschreitende Globalisierung und Einbindung Österreichs in die globalen Lieferketten zwischen 1990 und 2018 einem Durchschnittsbürger in Österreich bescherte, bei jährlich knapp 1.270 Euro.[9] Damit gehören die Österreicher zu den klaren Globalisierungsgewinnern.
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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