Doch nicht jeder ist von den Vorteilen der Globalisierung überzeugt. Viele Menschen treibt die Sorge um, die ausländische Konkurrenz könnte sie den Arbeitsplatz kosten. Diese Angst bildet den Nährboden für die Gruppe der Antiglobalisten. So glauben zum Beispiel nur etwa 17 Prozent der Italiener, 32 Prozent der Franzosen und 38 Prozent der Deutschen, dass durch Handel neue Jobs entstehen.[1] Selbst innerhalb Europas gibt es eine große Skepsis gegenüber dem internationalen Austausch. Daten des Eurobarometers (siehe Abbildung 2) zeigen, dass besonders in den Ländern, die international weniger wettbewerbsfähig sind – wie etwa Frankreich, Griechenland, Italien und Belgien –, die Angst vor negativen Auswirkungen der Globalisierung größer ist. Auffällig ist auch, dass die Skepsis zwischen 2012 und 2017 überall angestiegen ist. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass wir unseren Schülern oft ein negatives Bild von Wirtschaft und Globalisierung mit auf den Weg geben.
Bereits nach der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2007 hat sich die Globalisierung merklich verlangsamt. Schon damals – lange vor dem Brexit oder dem Handelskrieg zwischen den USA und China – wurden die Handelshemmnisse deutlich ausgeweitet. Zwar wuchs der Warenverkehr auch nach der Krise weiter, aber es kam zur „Slowbalisierung“ – eine Phase, in der der Welthandel langsamer zunimmt als die globale Wirtschaftsleistung.[2] Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal verstärkt.
Vor rund 100 Jahren durchlief die Welt eine sehr ähnliche Phase. Zusammen mit der Wirtschaftskrise der 1920er- und 1930er-Jahre kam es zu einem beispiellosen Ausbruch von Protektionismus. Die Verbreitung höherer Zölle, von Importquoten und Devisenkontrollen trug zum Zusammenbruch des internationalen Handels bei. Diese Importbeschränkungen in Verbindung mit der Entstehung von Handelsblöcken zerstörten das offene, nicht diskriminierende Welthandelssystem.
Einmal eingeführt stellten sich die Handelsschranken als sehr widerstandsfähig heraus und waren nur schwer wieder zu beseitigen. Dadurch erstickte der Welthandel und die wirtschaftliche Erholung wurde auf Jahre hinaus behindert. Tatsächlich benötigte es nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelange Verhandlungen im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT), bis diese Barrieren wieder vollständig abgebaut waren.
Vor dem ersten Weltkrieg, im Jahr 1913, entsprach der Wert der Warenexporte weltweit fast 14 Prozent der damaligen Wertschöpfung. Nach dem Ausbruch des Protektionismus brach der Welthandel zusammen, erst ab dem Jahr 1988 stieg der Wert dauerhaft wieder über die 14 Prozent. Die Gefahr besteht, dass Politiker heute dieselben Fehler begehen wie ihre Vorgänger in den 1930er-Jahren und versuchen, die Wirtschaft durch Abschottung widerstandsfähiger zu machen – in der vollkommen falschen Hoffnung, die Wirtschaft so zu beleben.
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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