Warum gibt es gerade in Österreich eine so breite und einkommensstarke Mittelschicht? Weil das Land eine hochproduktive Wirtschaft mit geringer Arbeitslosigkeit und einen stark ausgeprägten Sozialstaat hat.[1] Nach Umverteilung durch Steuern und Transfers gehört Österreich zu jenen Ländern Europas mit der niedrigsten Einkommensungleichheit. Speziell im produzierenden Sektor gibt es viele kleine und mittlere Unternehmen, die zu den effizientesten innerhalb der OECD-Staaten gehören.[2]
Anders als etwa in Deutschland, wo der Anteil der Mittelschicht an der gesamten Bevölkerung zwischen 1995 und 2018 von 70 auf 64 Prozent schrumpfte,[3] hält sich Österreichs Mitte ziemlich stabil. Zwar gibt es immer wieder leichte Veränderungen zwischen einzelnen Jahren. Ein klarer Trend lässt sich aber nicht feststellen. Im Jahr 1997 gehörten 67,4 Prozent der Österreicher zur Mittelschicht. Fast eine Generation danach, im Jahr 2019, war der Anteil genau gleich hoch.
Das hängt auch stark mit externen Einflussfaktoren zusammen. Die europäische Integration war wirtschaftlich betrachtet ein Segen für Österreich.[4] Der Wettbewerbsdruck hat das Land fortschrittlicher gemacht, gleichzeitig konnten neue Märkte für den Absatz erschlossen werden.
Verändert hat sich die Mitte allerdings hinsichtlich ihres Alters. Auffallend ist vor allem der Zuwachs bei den über 60-Jährigen. Ihr Anteil an der Mitte ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 18 auf 24 Prozent gestiegen, während vor allem die Gruppe der 30- bis 40-Jährigen deutlich kleiner wurde. Das hängt einerseits mit der Alterung der heimischen Gesellschaft zusammen; es gibt einfach mehr Ältere, also gehören auch mehr von ihnen zur Mittelschicht. Andererseits kamen die heute 30- bis 40-Jährigen großteils erst nach der Finanz- und Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt – also in einer Phase mit deutlich schwächerem Wirtschaftswachstum als in früheren Jahrzehnten. Dies könnte den Aufstieg in die Mittelschicht zusätzlich erschwert haben.
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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