Was wir aus dem Corona-Einbruch lernen können

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Die Stärke der staatlichen Antworten auf die Pandemie

Die Strenge des Lockdowns hängt direkt davon ab, wie sehr die gesundheitliche Krise eskaliert ist. Je  restriktiver die Antworten darauf  waren, desto massiver war der BIP-Einbruch.

Um das Ausmaß der staatlichen Eingriffe vergleichbar zu machen, wurde der Oxford Government Response Tracker benutzt.[1] Je höher der Index, desto strikter die Einschränkungen, die von der jeweiligen Regierung für Bevölkerung und Wirtschaft erlassen wurden. Die Strenge hängt wiederum direkt davon ab, wie sehr die gesundheitliche Krise eskaliert ist.

Je stärker ein Land vom Virus getroffen wurde und je restriktiver die Antworten darauf waren, desto massiver war der BIP-Einbruch. Der Durchschnitt dieses täglich gemessenen Index über das erste Halbjahr 2020 zeigt: Italien und Frankreich liegen auf den ersten beiden Plätzen. Österreich hingegen in der unteren Hälfte.

Abbildung 2: So unterschiedlich waren die Corona-Maßnahmen innerhalb der EU

Der Anteil des Tourismus und der Freizeit­wirtschaft am BIP

Das Ausmaß des erwarteten BIP-Einbruchs hängt auch davon ab, wie groß die Abhängigkeit eines Landes vom Tourismus und der Freizeitwirtschaft ist. Durch die vielen Reisewarnungen leiden insbesondere Staaten wie Kroatien oder Zypern, die noch stärker als Österreich vom Tourismus abhängig sind. Österreich findet sich in diesem Vergleich unter allen EU-Ländern auf dem sechsten Platz.

Abbildung 3: Wie wichtig der Tourismus und die Freizeitwirtschaft in der EU sind

Die Qualität der Governance

Der „World Governance Index“ der Weltbank zeigt, wie sehr sich die Bevölkerung auf ihre Regierung verlassen kann. Governance bedeutet hier, wie gut die Führung der Politik ist und wie effizient die staatliche Verwaltung funktioniert. Zahlen von 2019 zeigen, dass der Index in Österreich zwar im Vergleich zu anderen EU-Ländern höher ist – wir können es allerdings mit den nördlichen EU-Staaten nicht aufnehmen, vor allem in Hinblick auf die regulatorische Qualität sowie auf die Qualität der öffentlichen Angebote und Verwaltung. Ist die Qualität der Governance besser, so fällt der tatsächliche BIP-Einbruch geringer aus. Das ist wenig überraschend: Wenn die öffentliche Verwaltung effektiv und effizient arbeitet und die Regierung nachvollziehbare Schritte einleitet, ist auch mit einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung zu rechnen. Anders gesagt: Das ganze Land zieht an einem Strang.

Abbildung 4: Diese EU-Länder werden gut verwaltet


Fußnoten

  1. Der Index kombiniert 17 Subindizes wie die Stärke der staatlichen Hilfen für die Wirtschaft, die Stärke des Lockdowns sowie einzelne Informationen wie die Wirksamkeit des Contact-Tracings oder die Teststrategien.
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