Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind nicht überall gleich. Ein Vergleich mit anderen EU-Ländern zeigt: Die Qualität der politischen Führung und der Verwaltung macht einen wichtigen Unterschied.
Die Volkswirtschaften in der EU wurden im ersten Halbjahr 2020 allesamt hart von der Pandemie getroffen – aber es lassen sich einige Unterschiede feststellen. Rund 60 Prozent dieser Einbrüche des Bruttoinlandprodukts (BIP) können auf drei Faktoren zurückgeführt werden: den Anteil des Tourismus an der Wirtschaft des jeweiligen Landes, die Stärke der staatlichen Einschränkungen in Reaktion auf die Gesundheitskrise und die Qualität der Verwaltung und der politischen Führung, die sogenannte „Governance“.
Je stärker das Land abhängig vom Tourismus ist und je gravierender der Lockdown und die Reaktion der Regierung auf die Krise waren, desto größer war die Auswirkung auf das BIP. Das ist nicht weiter überraschend. Was sich aber auch zeigt: Je höher die Qualität der Governance war, desto geringer fiel der wirtschaftliche Einbruch des jeweiligen Landes aus. Die Abhängigkeit vom Tourismus ist nichts, das man rasch ändern kann. Aber die Qualität der Governance könnte in Österreich noch stark gesteigert werden, um in Zukunft für ähnliche Herausforderungen besser gerüstet zu sein. Im Vergleich zu Österreich schneiden hier insbesondere Schweden und Finnland besser ab, Portugal hingegen schlechter.
Mit dem Virus leben lernen: Diese Pandemie ist möglicherweise nicht die letzte, mit der wir zu kämpfen haben. Um permanente Lockdowns zu vermeiden, ist ein eingespieltes Krisenmanagement samt Schnelltests, funktionierendem Contact-Tracing und einem digitalisierten Staatswesen notwendig. Insbesondere in den Schulen braucht es einheitliche Mindeststandards für den virtuellen Unterricht.
Rasche und unbürokratische Unterstützung durch einen One-Stop-Shop: Ein One-Stop-Shop, wo alle Unterstützungen und – auch in Zukunft – alle Anfragen behandelt werden können, wäre eine Alternative zur aktuellen komplexen Bürokratie.
Gezielte Hilfen unter Einbeziehung der Experten und Lernen aus Fehlern: Bei rascher Unterstützung bleibt oft die Treffsicherheit auf der Strecke. Unerwünschte Folgen können reduziert werden, indem wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse miteinbezogen werden. Das ist unerlässlich, um die Qualität der Governance hoch, die wirtschaftlichen Schäden aber niedrig zu halten.
Rückführung der Schulden planen: Hohe Schuldenstände verstoßen nicht nur gegen die Maastricht-Kriterien, sie belasten auch die kommenden Generationen unverhältnismäßig stark. Das könnte zu höheren Abgaben führen, obwohl es eigentlich eine deutliche Entlastung bräuchte. Daher sollten bereits jetzt weitreichende Reformen geplant werden, um Verwaltung und Sozialsystem effizienter und schlanker zu machen.
Die Regierung hat einen Comeback-Plan angekündigt. Dieser soll die Themen Arbeit, Ökologisierung & Digitalisierung sowie Standortstärkung angehen. Die Details verantworten die jeweiligen Ministerien. Wo es im Motor Österreichs stottert und was konkret zu tun ist, erfahren Sie auf den kommenden Seiten.
365 Tage im globalen Ausnahmezustand
Wie hat sich Österreich geschlagen? Was ist gut gelaufen, was nicht? Wie geht es jetzt weiter?
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Im Home-Office wurden Eltern zu Hilfspädagogen, mit erheblichen Folgen für die Wirtschaft. Der Sommer sollte genutzt werden, um zumindest einen Schul-Notbetrieb im Herbst zu ermöglichen.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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