Anreize durch zusätzliche Leistungen können unterschiedlicher Natur sein:
In nahezu zwei Drittel der Bildungssysteme Europas werden Anreize zur Teilnahme gesetzt.
Die am meisten verwendete Maßnahme ist jene der Beförderung. In acht Bildungssystemen werden Lehrkräfte in der Regel dann befördert, wenn sie an einer beruflichen Weiterbildungsmaßnahme erfolgreich teilgenommen haben. In zehn weiteren wird eine solche Teilnahme bei Beförderungen als ein Faktor mit berücksichtigt. Zusätzliche offizielle Qualifikationen, die als Fortbildung absolviert wurden, können oft unerlässliche Voraussetzungen für eine bestimmte Stelle im Schulwesen darstellen.[1]
Die finanziellen Anreize nehmen in den unterschiedlichen Ländern verschiedene Formen an. In Spanien erhalten Lehrkräfte mit Beamtenstatus alle fünf oder sechs Jahre weitere Zulagen, allerdings nur, sofern sie an Weiterbildungsseminaren teilgenommen haben. In Ländern wie der Slowakei hingegen bekommen Lehrkräfte eine Gehaltserhöhung, sobald sie 30 Leistungspunkte für berufliche Weiterbildungsmaßnahmen erzielt haben. In Liechtenstein muss sowohl die Absolvierung von Weiterbildungskursen vorliegen als auch eine verbesserte Leistung bei einer Evaluierung nachgewiesen werden, bevor eine Zulage vergeben wird. Hier wird also auch die Wirksamkeit der Fortbildung getestet.[2]
Alle Bildungssysteme, die von der Europäischen Kommission analysiert wurden, weisen Formen der finanziellen Unterstützung auf, um zusätzliche Kosten für die Lehrer zu vermeiden. Der einzige Unterschied besteht darin, wie diese Unterstützung ausgezahlt wird. Der Großteil der
Länder bietet kostenlose Kurse an, die entweder zentral oder von akkreditierten Anbietern ausgerichtet werden. Das weist darauf hin, dass der Staat als Hauptverantwortlicher für die berufliche Weiterbildung von Lehrkräften fungiert.[3]
In anderen Systemen werden Förderungen für die Organisation beruflicher Weiterbildungsveranstaltungen direkt an die Schulen vergeben. Dieses Konzept, nach welchem die Schulen und deren Leitungen im Wesentlichen für die berufliche Weiterbildung ihrer Lehrkräfte verantwortlich sind, kann sich den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Schulen und Gemeinden besser anpassen.[4]
Singapur: „Lebenslanges Lernen“ als professionelle Aufstiegschance
In vielen Ländern ist der Lehrberuf relativ einförmig und bietet, abgesehen von der Stelle des Schulleiters, kaum Aufstiegschancen. Die Aufgaben von Lehrern ändern sich vom ersten Tag des Unterrichtens bis zum letzten nur geringfügig. Es ist daher wertvoll, professionelle Zwischenschritte im Laufe einer Lehrerkarriere einzuführen. Auch Lehrer, die keine Position in der Schulleitung anstreben, sollten die Möglichkeit haben, sich beruflich weiterzuentwickeln. In diesem Zusammenhang können Fort- und Weiterbildungen eine wichtige Rolle einnehmen. Ein professionelles System zur Weiterentwicklung innerhalb der Lehrerlaufbahn findet man in Singapur.
Regelmäßige Hospitationen gehören in Singapur zum Schulalltag: teils durch andere Lehrer im Zuge ihrer Weiterbildung, teils durch höher gestellte Lehrer im Rahmen der Lehrerbeurteilung oder durch offizielles, staatliches Personal, das die Fähigkeiten der einzelnen Lehrer überprüft.[5] Nach drei Jahren im Lehrberuf evaluiert eine zentrale Stelle durch Gespräche und Hospitationen, für welchen Karriereweg die unterschiedlichen Lehrer am besten geeignet sind.
Im Bildungssystem von Singapur gibt es drei verschiedene weiterführende Wege: Meisterlehrer, pädagogische Forschung oder Schulleitung. Jeder dieser Berufswege sieht gewisse Weiterbildungsmaßnahmen und berufliche Zwischenstufen vor. So werden spätere Schulleiter schon von früh an geschult und begleitet und durch Positionen im mittleren Management langsam an eine Führungsposition herangeführt. Andererseits bedeutet die Karriere als Meisterlehrer, dass auch Lehrpersonen, die im Klassenraum arbeiten wollen, größere Karriere und vor allem Weiterentwicklungsoptionen haben. Dieses System hat daher nicht nur eine Professionalisierung von Lehrern und Schulleitern zur Folge.[6] Der Lehrerberuf wird zusätzlich aufgewertet und bietet so einen spannenderen Karriereweg an.
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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