Das schwedische Pensionssystem

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Das schwedische Pensionssystem basiert ebenfalls auf einem fiktiven Pensionskonto: Der fundamentale Unterschied zum österreichischen System liegt darin, dass in Schweden die Beiträge der Einzahler fix sind – und nicht die Höhe der Pensionen.

Der Pensionsbeitragssatz beläuft sich auf 18,5 Prozent des Bruttolohns (vgl. Österreich 22,8 Prozent): 9,25 Prozent werden vom Arbeitnehmer bezahlt (vgl. Österreich 10,25 Prozent) und weitere 9,25 Prozent werden vom Arbeitgeber (vgl. Österreich 12,55 Prozent) beigesteuert. 16 Prozent der geleisteten Einzahlungen werden über das Umlageverfahren auf dem Pensionskonto gutgeschrieben und 2,5 Prozent werden über die staatlich organisierte kapitalgedeckte Komponente auf dem Kapitalmarkt angelegt. Die Schweden können zwischen unterschiedlichen Fonds wählen.

Die Pensionshöhe ergibt sich bei Pensionsantritt, indem das angesparte Kapital am Pensionskonto auf die erwartete Pensionsdauer aufgeteilt wird. Entsprechend gilt: Wer früher zu arbeiten aufhört, bekommt auch eine niedrigere Auszahlung, weil die erwartete Pensionsdauer steigt und weniger auf das Konto eingezahlt wurde.

Wer in Schweden früher zu arbeiten aufhört, bekommt auch weniger ausbezahlt.

Auch gilt, dass bei steigender Lebenserwartung die Pension sinkt, weil der Kontostand über einen längeren Zeitraum ausbezahlt wird.

Für den Pensionsantritt gibt es einen Korridor. Es ist möglich, in einem Alter zwischen 61 und 69 Jahren in Pension zu gehen. Darüber hinaus können die Schweden auch in Teilpension gehen, um gleichzeitig noch Teilzeit zu arbeiten. Die Verzinsung auf dem Pensionskonto richtet sich nach dem Anstieg der Durchschnittslöhne. Dasselbe gilt für die ausgezahlten Pensionen.[1] Ähnlich wie in Österreich gibt es in Schweden eine Mindestpension, die durch staatliche Zuschüsse garantiert wird. Sie beträgt ak- tuell (2018) monatlich ca. 830 Euro (zwölfmal im Jahr) (MISSOC, 2019).

Nachhaltig ist das schwedische System deshalb, weil es sich automatisch an die sich ändernden demografischen und ökonomischen Entwicklungen anpasst. Die Politik muss nicht eingreifen, um dieses Ergebnis zu erzielen und um das System finanziell stabil zu halten. Ein Element des schwedischen Systems ist der sogenannte „Automatic Balance Mechanism“. Er sorgt dafür, dass das System auf demographische Veränderungen (wie einen Babyboom) reagiert. Auch Fehlprognosen beim Berechnen der Lebenserwartung werden korrigiert. Damit ist die langfristige Stabilität des Umlageverfahrens gesichert und Fairness über Generationen hinweg garantiert.


Fußnoten

  1. In Österreich werden diese nur an die Inflationsrate angepasst, was für die Pensionisten im Vergleich meistens schlechter ist.
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