Aus Sicht des Sozialstaates lässt sich das Leben eines Österreichers in drei Phasen einteilen. In der ersten Phase profitiert man als Kind besonders stark vom Bildungsbereich, noch werden aber keine Beiträge zum Sozialstaat gezahlt. In dieser Phase sind wir alle durchschnittlich Nettoempfänger. Mit dem Ende der Ausbildung und dem Einstieg ins Berufsleben sind Beiträge zum Sozialstaat fällig. Beginnend rund um das 25. Lebensjahr herum gehören Österreicher im Durchschnitt zu den Nettozahlern. Mit steigender Erwerbsintensität gehen auch die Leistungen aus dem Bildungssystem zurück. Mit 34 Jahren sind die Bildungsleistungen, die wir im klassischen Bildungssystem (Schule und Universität) erhalten, für die meisten Menschen beendet. Die 50- bis 54-Jährigen stellen die zahlungskräftigste Gruppe im System dar. Durchschnittlich übersteigen in dieser Alterskohorte die Einzahlungen durch Steuern und Abgaben die erhaltenen Leistungen jährlich um knapp 20.000 Euro. Im Alter zwischen 60 und 64 Jahren wechseln bereits viele Menschen vom Erwerbsleben in die Pension und im Durchschnitt gehört man bereits wieder zu den Nettoempfängern des Landes.
Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise wurde in den vergangenen Monaten viel über die Einkommensungleichheit diskutiert. Österreich schneidet dabei im internationalen Vergleich gut ab. [1] Das liegt nicht zuletzt am funktionierenden Sozialstaat. Ein weit verbreitetes Werkzeug zur Messung der Verteilung in einem Land ist der Gini-Koeffizient. Er nimmt Werte zwischen 0 (alle Haushalte verfügen über gleich viel Einkünfte) und 1 (ein Haushalt verfügt über alle Einkünfte) an. Mithilfe des Gini-Koeffizienten lässt sich zeigen, wie hoch die Ungleichheit in Österreich ist und an welcher Stelle die Umverteilung erfolgt.
Der Wert der Ungleichheit liegt vor dem Eingriff des Sozialstaates in Österreich bei 0,476. Unter Berücksichtigung der direkten Steuern und Geldleistungen sinkt er auf einen Wert von 0,246. Werden darüber hinaus die indirekten Steuern mit eingerechnet, steigt die Ungleichheit auf 0,26 – was darauf zurückzuführen ist, dass Konsumsteuern ärmere Haushalte in Relation zum Einkommen stärker belasten. Diese Ungleichheit wird jedoch durch die Einbeziehung von Sachleistungen weiter reduziert auf ein Niveau von 0,234. Das zeigt: Sachleistungen tragen zusätzlich noch einmal zur Verringerung der Ungleichheit bei. Sie finden allerdings bei internationalen Vergleichen zumeist keine Berücksichtigung.[2] Die Umverteilungsleistung des österreichischen Sozialstaats wird daher in diesen Untersuchungen unterschätzt.
Die Corona-Pandemie hat den Sozialstaat stark gefordert. Die Zunahme von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit hat die Einnahmen aus den Einkommensteuern sinken und die Ausgaben für Arbeitslosengeld und staatliche Hilfen steigen lassen. So zeigen Berechnungen der Agenda Austria, dass unter Berücksichtigung von Steuern auf Einkünfte und Sozialversicherungsabgaben sowie staatlichen Geldtransfers der Anteil der Nettozahler aufgrund von Corona um knapp 20 Prozentpunkte deutlich gesunken ist.
Das wiederum bedeutet: Im Zuge der Pandemie ändert sich das Verhältnis von Nettozahlern und Nettoempfängern auf 55:45. In dieser Berechnung sind allerdings weder staatliche Sachleistungen noch die indirekten Steuern berücksichtigt. Für eine umfassende Analyse fehlen zum aktuellen Zeitpunkt (März 2021) die Daten zum veränderten Konsumverhalten, die erst in den nächsten Jahren verfügbar sein werden. Klar ist dennoch, dass die Zahl der Nettozahler aufgrund der Pandemie deutlich gesunken ist.
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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