Wir haben dargestellt, dass Mutterschaft und Karenz- und Teilzeitregelungen dazu beitragen, dass Männer mehr verdienen als Frauen. Wie wichtig sind aber Mutterschaft und Karenz für die Erklärung des gesamten Gender Pay Gaps?
Ähnlich wie Kleven et al. (2018) haben wir eine Schätzung vorgenommen, welcher Anteil am gesamten Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen auf die Mutterschaft zurückzuführen ist. Wir haben hierfür die Löhne der Männer mit den Löhnen der kinderlosen Frauen und jenen der Mütter in den ersten Jahren nach Beginn der Karenz verglichen. In Abbildung 7 teilen wir für alle Jahre von 2007 bis 2017 den gesamten Gender Pay Gap in Faktoren auf, die mit der Mutterschaft in Zusammenhang stehen (dunkelviolett), und andere Faktoren, die nicht erklärt werden können (hellviolett).
Zu Anfang des Beobachtungszeitraums, im Jahr 2007, betrug der Gender Pay Gap im Angestellten- und Arbeiterbereich in Österreich im Schnitt 22 Prozent.[1]
Ein Gender Pay Gap von 22 Prozent bedeutet, dass eine Frau etwa 78 Prozent des Lohnes eines Mannes verdient. Im Jahr 2017 sank der Gender Pay Gap auf ungefähr 17 Prozent. Die blaue Fläche veranschaulicht, wie viel vom Gender Pay Gap auf die Geburt und Betreuung eines Kindes zurückzuführen ist.[2] Während im Jahr 2007 etwa 13 Prozentpunkte damit begründet werden konnten, blieben acht Prozentpunkte „unerklärt“. Im Jahr 2017 lag der Wert des Motherhood Pay Gaps bei etwa 15 Prozentpunkten, während der unerklärte Teil weiter schrumpfte. Dem- nach ist fast der gesamte Gender Pay Gap auf Einkommensverluste zurückzuführen, die sich aus den Karenzzeiten und vor allem auch aus der überwiegenden Teilzeitarbeit der Frauen ergeben. Interessant dabei: Der Anteil dieses Motherhood Pay Gaps am gesamten Gender Pay Gap hat sich in den vergangenen Jahren nicht stark verändert.
Fußnoten
Die Staatsschulden sind rasant gestiegen, das Defizit wächst. Österreich muss rasch Maßnahmen setzen, um das Budget zu sanieren. Aber wie soll das gehen, ohne die Wirtschaftskrise zu verschärfen? Die Agenda Austria hat ein Konzept erarbeitet, mit dem der Staat schon im kommenden Jahr knapp 11 Milliarden Euro einsparen kann. Bis zum Ende des Jah
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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