Die Debatte über Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern wird seit Jahren auch in Österreich immer wieder leidenschaftlich geführt. Der „Gender Pay Gap“ ist kein Mythos, allerdings beziehen sich viele populäre Argumente auf falsche Zahlen. Die Agenda Austria kommt in der vorliegenden Studie zu dem Ergebnis, dass der Gender Pay Gap nicht in der Gegend von rund 22 Prozent liegt, sondern zwischen 3,5 und 11,2 Prozent (je nach Einkommensklasse).
Frauen werden in Österreich schlechter bezahlt als Männer – weil sie Frauen sind und keine Männer. Das jedenfalls geht aus zahlreichen Einkommensvergleichen hervor, die von Politikern und Interessenvertretern gerne zitiert werden. Aber auch der Chef der staatlichen Statistik Austria, Konrad Pesendorfer, beklagte Anfang des Jahres in einem Interview mit dem „Falter“ und ein paar Wochen später in einem Tweet: „Frauen verdienen in der Privatwirtschaft pro Stunde brutto im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer“. Was wiederum den Wirtschaftswissenschaftler René Böheim von der Linzer Kepler Universität zur rhetorischen Frage drängte, ob denn unbereinigte Lohnvergleiche (quer über alle Branchen und Ausbildungsniveaus) neuerdings wieder in Mode kämen.
Womit wir beim Kern der Problematik angelangt wären: Wenn in Österreich der Gender Pay Gap vermessen wird, werden Durchschnittslöhne von Männern und Frauen miteinander verglichen. Womöglich wider besseres Wissen, womöglich um den Unterschied möglichst groß erscheinen zu lassen. Die Handelsangestellte wird mit dem Bauingenieur in einen Topf geworfen, der Hilfsarbeiter mit einer Ärztin. Interessant ist aber nicht so sehr, ob eine Friseurin weniger verdient als ein Maschinenbauer – sondern ob und wie viel die ausgelernte Friseurin für dieselbe Arbeitsleistung weniger verdient als ihr ausgelernter Kollege.
Meine Kollegen Monika Köppl-Turyna, Michael Christl und Anna Stürgkh haben sich auf die Spurensuche begeben. Sie wollten wissen, wie das Bild aussieht, wenn Vergleichbares mit Vergleichbarem verglichen wird. Das Ergebnis ist nicht mehr ganz so dramatisch – aber immer noch ziemlich ernüchternd. Und der Gender Pay Gap ist jedenfalls mehr als nur ein Mythos.
Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht
Franz Schellhorn
Direktor Agenda Austria
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