Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

Hektische Ausgaben der öffentlichen Hand zum Jahresende

Download PDF

Grundsätzlich ist zu beachten, dass der Begriff Rücklagen im fiskalpolitischen Sinn mit Vorsicht zu genießen ist. Es handelt sich dabei nicht um „Cash“-Reserven, die auf die hohe Kante gelegt werden. Es handelt sich um nicht ausgenutzte Budgetrahmen – also um nicht abgerufene Schulden. Die Ausnützung des Finanzrahmens ist in Österreich seit 2009 von 88,5 Prozent auf 96,8 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg geht mit dem Wiedererstarken des Dezemberfiebers einher.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Haushalte in jenen Ländern, die eine sehr knappe Budgetplanung verfolgen, am ehesten ausgeglichen sind. So werden etwa in Schweden die Ausgabengrenzen im Budgetplan für drei Jahre festgelegt. Die Budgetobergrenzen können außerdem nur im Falle einer Regierungsumbildung geändert werden. Bei Überschreitung der geplanten Ausgabenhöhe sind die Budgetverantwortlichen in den Ressorts verpflichtet, einzugreifen.

Zudem hat Schweden bereits seit 1997 eine Ausgabenbremse – damit wird verhindert, dass die Ressorts überbudgetieren. Die Möglichkeit, Rücklagen zu bilden, sind im schwedischen Modell in der Höhe auf maximal drei Prozent des Budgets beschränkt. Ähnliches gilt für die Niederlande, wo bereits 1994 eine Ausgabenbremse eingeführt wurde. Dort dürfen die gesamtstaatlichen Ausgaben nicht oberhalb des Anstiegs der Inflation liegen.

Am schwedischen Weg sollte sich die österreichische Budgetplanung für die kommenden Jahre ein Beispiel nehmen. Das wiederum erfordert eine äußerst knappe Budgetierung. Welche Mittel gestrichen werden können, lässt sich aus den Dezember-Ausgaben der vergangenen Jahre ablesen. Das Dezemberfieber liefert also zweckdienliche Hinweise auf die Therapie.

Zudem sollten die Ressorts die tatsächlichen Effizienzsteigerungen behalten beziehungsweise Rücklagen bilden und über diese auch frei verfügen dürfen. Das wäre ein Anreiz für alle Budgetverantwortlichen, besser mit dem Geld der Bürger umzugehen. Die Höhe der Rücklagen sollte auf drei Prozent des jährlichen Budgets beschränkt werden, damit nicht plötzlich zu hohe Summen aus dem Budget abgerufen werden können.

Viele OECD-Länder erlauben ihren Ministerien, Rücklagen zu bilden. Das lässt vermuten, dass die Vorteile gegenüber den Nachteilen überwiegen. Dennoch sollten die oben genannten sechs Voraussetzungen für eine Rücklagenbildung erfüllt sein.

"Grafik der Woche" abonnieren

Jetzt anmelden und jeden Montag die beliebte Grafik der Woche mit erhellenden Daten, Fakten und aktuellen Analysen aus Wirtschaft und Politik erhalten.

Immer up-to-date

GRAFIK DER WOCHE & NEWSLETTER

Wissen was passiert: Unsere "Grafik der Woche" bekommen Sie pünktlich jeden Montag, außerdem informieren wir Sie über aktuelle Events, Vorträge, Themen in unserem Umfeld.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen '
'

Mit dem Absenden des Formulars nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

NEWSLETTER
Vielen Dank für Ihre Anmeldung! Sie erhalten nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen Sie auch Ihren Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Ihre E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhalten Sie stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Ihre Einstellungen anzupassen.

Immer up-to-date

ANMELDUNG ZU VERANSTALTUNGEN

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen '
'

Mit dem Absenden des Formulars nimmst Du die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

ANMELDUNG ZU VERANSTALTUNGEN
Vielen Dank für Deine Anmeldung! Du erhältst nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen auch Deinen Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Deine E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhältst Du stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Deine Einstellungen anzupassen.

Immer up-to-date

Jetzt zum Newsletter anmelden
und ein kostenloses Exemplar der Grafiksammlung erhalten!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google reCAPTCHA. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen '
'

Mit dem Absenden des Formulars nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Datenschutzhinweise und Cookiebestimmungen

NEWSLETTER
Vielen Dank für Ihre Anmeldung! Sie erhalten nun eine Bestätigungs-E-Mail (bitte prüfen Sie auch Ihren Spam-Ordner) mit einem Link zur Bestätigung der Anmeldung.
Sollte sich Ihre E-Mail-Adresse bereits in unserem System befinden, erhalten Sie stattdessen eine E-Mail mit einem Link um Ihre Einstellungen anzupassen.

Agenda Austria – der erste unabhängige Thinktank Österreichs.

Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.

Lernen Sie uns kennen