Einleitung

Hektische Ausgaben der öffentlichen Hand zum Jahresende

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Zum Jahresende hin geben nicht nur die Bürgerinnen und Bürger etwas mehr Geld aus als in anderen Monaten, sondern auch Unternehmen und öffentliche Institutionen.

Der Grund hierfür ist bei diesen freilich ein anderer: Nicht die Freude am Schenken, sondern die Last des Ungewissen geben den Ausschlag für Unternehmensabteilungen und Teilbereiche öffentlicher Institutionen. Geld, das nicht ausgegeben wurde, kann nicht gespart werden, sondern geht „verloren“: Es muss an die geldgebende Stelle zurückbezahlt werden. Damit wird aber offensichtlich, dass der Bedarf der jeweiligen Abteilung in Wahrheit viel geringer war. Ganz vereinfacht gilt also: Nur wer viel ausgibt, bekommt fürs nächste Jahr auch wieder viel zugeteilt.

In der Literatur nennt man dieses Phänomen der verstärkten Ausgaben zugewiesener Finanzmittel am Jahresende das „Dezemberfieber“. Dass zum Jahresende hin noch einmal kräftig Geld ausgegeben wird, kann durchaus nachvollziehbare Gründe haben. Gegen Ende des Jahres wird Inventur gemacht, die Liste mit offenen Bestellungen durchgegangen, Firmen und Auftraggeber werden daran erinnert, dass sie die vereinbarten Leistungen endlich noch erbringen sollen, und Unternehmen, die ihre Leistung schon erbracht, aber noch keine Rechnung gestellt haben, werden darauf ebenfalls hingewiesen. Die Haushalte wollen nicht mit zahlreichen offenen Fällen in den Jahresabschluss gehen und wollen deshalb zum Jahresende hin „einen sauberen Strich ziehen“. Möglich ist auch, dass das Budget einer Institution so klein ist, dass immer eine Reserve für unerwartete Ausgaben wie etwa Schäden an Maschinen oder Gebäuden vorgehalten werden muss. Notwendige Investitionen werden dann so lange aufgeschoben, bis das Jahr fast vorbei ist und es unwahrscheinlich wird, dass noch größere Schäden auftreten. Dann wird die nun voraussichtlich nicht mehr benötigte Reserve rasch für diverse andere notwendige Beschaffungen ausgegeben.

Eine breite wirtschaftstheoretische Literatur sowie eine wachsende empirische Evidenz zeigen jedoch, dass jene Aufgaben, die im Dezemberfieber getätigt werden, durchaus ineffizient oder von niedriger Qualität sein können. Liebman und Mahoney (2017) etwa haben berechnet, dass die Ausgaben in der letzten Woche des Jahres fünfmal höher sind als der Durchschnitt und es gleichzeitig fünfmal wahrscheinlicher ist, dass die Qualität der Beschaffungen unter der sonstigen durchschnittlichen Qualität liegt.

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