Das ist kein Argument gegen den Staat an sich. Im Gegenteil. Auch liberale Denker wie Friedrich August von Hayek wussten, dass es den Staat braucht, um Rahmenbedingungen für den Markt zu setzen. Etwa zum Schutz von privatem Eigentum.
Der Markt ist nicht perfekt. Auch er kann nicht alles regeln. Der Staat ist dazu da, Marktversagen zu kompensieren. Aber auch der Staat hat seine blinden Flecken und Ineffizienzen. Auch Staatsversagen ist ein Problem. Nur wird dieses oft nicht sichtbar – oder es wird übersehen.
Man darf nicht vergessen: Nicht jeder, der sein Geld vom Staat bekommt, agiert uneigennützig. Auch Politiker und Bürokraten handeln letztlich nach ihren eigenen Interessen. Sie versuchen, ihre Macht auszubauen und mehr Geld und mehr Dienststellen für sich zu gewinnen. Daher stehen ihre Interessen jenen der Bevölkerung oft diametral entgegen (Public Choice Theory). Dazu kommen Allianzen zwischen Staat und Industrielobbys, die ihre Macht und ihren Einfluss nutzen, um sich abzusichern. Etwa indem sie Regulierungen fordern, die anderen den Markteintritt erschweren. Oder durch Subventionen oder gar Preisregulierungen (Rent Seeking). Ein gutes Beispiel in Österreich ist der Kampf der Taxilobby gegen Uber. Jahrelang protestierten die Taxifahrer. So lange, bis ein neues Gesetz die beiden Branchen ähnlich regelte. Womit der zentrale Wettbewerbsvorteil von Uber, also flexible Preise, weginterveniert wurde.
Hayek meint, dass Staaten genauso wie Individuen und Unternehmen auf der Basis von unvollständigen und asymmetrisch verteilten Informationen handeln. Aber anders als Individuen und Unternehmen fällt es Staaten schwer dazuzulernen. Unternehmen haben keine Alternative, denn sie stehen im ständigen Wettbewerb zueinander. Wissen ist immer dezentral verteilt, so Hayek. Zentrale Planer verfügen immer über unzureichende Informationen. Deshalb ist dezentrale Planung überlegen. Freiheit erlaubt den Wirtschaftsakteuren, ihre eigenen Pläne zu verfolgen.
Global gesehen gab es seit den 1980ern eine große Bewegung in Richtung ökonomische Freiheit. Initiatoren der Deregulierungen (insbesondere in der Finanzbranche) und Privatisierungen waren unter anderem Margaret Thatcher, Jimmy Carter und Ronald Reagan. Größter Einzelschritt war sicherlich das Ende der Sowjetunion sowie der Regime in ihren Satellitenstaaten. Und selbst in China haben die Menschen mehr ökonomische Freiheiten erhalten, was zu deutlich mehr Wohlstand geführt hat.
Auch Österreich erlebte in den vergangenen Jahrzehnten eine Phase der Liberalisierung, angefangen mit der ersten großen Privatisierungswelle ab Mitte der 1980er. Im Jahr 1998 betrugen die Privatisierungserlöse in Österreich rund drei Milliarden US-Dollar. Die Alpenrepublik lag damals in diesem Bereich im europäischen Spitzenfeld – verglichen mit anderen offenen Volkswirtschaften wie Belgien oder Dänemark.[1] Auch der Beitritt zur Europäischen Union trug viel zur Deregulierung der Wirtschaft und Entrümpelung der Bürokratie bei. Die Einbindung des kleinen Landes in den europäischen Binnenmarkt beendete an vielen Stellen nationale Alleingänge bei der Regulierung.
Spätestens seit der Finanzkrise im Jahr 2008 hat sich dieser Trend der Deregulierung verlangsamt. So zieht zum Beispiel das Regime in Peking die Zügel derzeit wieder an – wie man am Verhalten gegenüber Hongkong und den chinesischen Technologiegiganten sehen kann. Und auch in Europa und Österreich wächst in Krisenzeiten die Sehnsucht nach dem Staat als Feuerwehrmann.
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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