Zwei demografische Entwicklungen sind es, die das österreichische System in Bedrängnis bringen werden: die steigende Lebenserwartung (in Kombination mit einem stagnierenden Pensionsantrittsalter) und die Pensionierung der Babyboomer, die kurz vor der Tür steht.
Um ein Umlageverfahren finanzierbar zu halten, sind die gesamten Einzahlungen und die gesamten Auszahlungen zu beachten. Durch die demografische Entwicklung sinken die Einzahlungen bei steigenden Auszahlungen – der Staat kann bzw. muss die Differenz mit Steuergeld ausgleichen. Mathematisch kann das Problem wie folgt dargestellt werden[1]:
Die gesamten Einzahlungen in das Pensionssystem – die Beitragsrate (τ) multipliziert mit dem Durchschnittslohn (W) und der Zahl der Beitragszahler (L), zuzüglich dem Bundeszuschuss (B) – müssen der Höhe der Auszahlungen – die Durchschnittspension (P) multipliziert mit der Anzahl der Pensionisten (R) – entsprechen. Diese Gleichung muss zu jedem Zeitpunkt t erfüllt sein, um das System im Gleichgewicht zu halten. Der Staat hat in Österreich die Aufgabe, die Diskrepanz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen zu kompensieren („Ausfallshaftung“). Gleichung (1) kann nun folgendermaßen umformuliert werden:
Die Ersatzrate (q) gibt das Verhältnis von Durchschnittspension zum Durchschnittseinkommen (P/W) wieder. Die Anzahl der Pensionisten gegenüber der Anzahl der Beschäftigten wird allgemein als Belastungsrate (R/L) bezeichnet. (b) stellt den Bundesbeitrag gemessen an den gesamten Ausgaben (B/P*R) dar.
Die Belastungsrate ist zum Großteil ein exogener Faktor, auf den das Umlageverfahren durch Anpassung der Ersatzrate, des Bundesbeitrags oder der Beitragsrate reagieren muss. Wie wird sie beeinflusst? Die steigende Lebenserwartung sowie die bevorstehende Pensionierung geburtenstarker Jahrgänge und eine niedrige Fertilität lassen die Belastungsrate laut Pensionskommission (2013) steigen. Ein gewisser Ausgleich ist durch eine höhere Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter, durch einen Anstieg des Pensionsantrittsalters und durch Migration denkbar. Die Prognose weist dennoch einen Anstieg der Belastungsrate auf – der erwartete Ausgleich durch die drei erwähnten Faktoren reicht also nicht aus, um die Belastungsrate zu stabilisieren. So kamen 2012 auf zehn Beitragszahler fünf Pensionisten, im Jahr 2060 werden zehn Versicherte acht Pensionisten finanzieren (siehe Abbildung 7), falls es bis dahin zu keinen Änderungen kommt. Anpassungen im aktuellen System sind daher unumgänglich.
Um das österreichische Pensionssystem im Gleichgewicht zu halten gibt es verschiedene Ansatzmöglichkeiten[2] (siehe Gleichung 2). Dabei zeigt sich, dass die junge Generation von allen Reformmaßnahmen getroffen wird – sie muss in jedem Fall einen großen Teil der entstehenden Kosten tragen. Die Frage ist nur, wie hoch diese Zusatzbelastungen sein werden. Folgende Änderungen sind prinzipiell möglich:
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
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Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
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Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
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Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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