Absolut betrachtet steigt die Belastung, je höher das Einkommen ist. Eine Person mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von derzeit 4.000 Euro wird – je nach Entwicklung der Inflation – bis zum Jahr 2025 jährlich 700 bis 1.000 Euro verlieren.[1] Wer 3.000 Euro monatlich verdient, verliert mindestens 550 Euro pro Jahr. Steigt die Inflation stärker, sind es sogar über 850 Euro pro Jahr – oder 3.400 Euro innerhalb von vier Jahren.
Betrachtet man die Belastung durch die kalte Progression in Relation zum Bruttoeinkommen, ändert sich das Bild. Stark betroffen sind dann nicht mehr nur Menschen mit hohen Einkommen. Die größte Belastung entsteht bei Gehältern nahe der Höchstbeitragsgrundlage (die aktuell bei 5.670 Euro brutto im Monat liegt). Darüber nimmt der Effekt sogar leicht ab. Aber auch Durchschnittsverdiener mit 3.000 Euro Bruttomonatseinkommen werden anteilig fast genauso stark belastet. Selbst Geringverdiener mit 1.500 Euro brutto pro Monat verlieren durch die kalte Progression allein im Jahr 2025 (bis zu diesem Zeitpunkt reichen derzeit die Inflationsprognosen) rund zwei Prozent ihres Bruttojahreseinkommens.
Seit Jahren verspricht die Politik, diese versteckte Steuererhöhung endlich abzuschaffen. Passiert ist bis dato nichts. Der Grund liegt auf der Hand: Für den Finanzminister und die Bundesregierung liefert die kalte Progression Mehreinnahmen und damit politischen Spielraum, um Geld zu verteilen. Alle paar Jahre kann die Regierung so eine vermeintliche Steuerreform beschließen und diese Entlastung als soziale Wohltat vermarkten – obwohl die Steuerzahler die verkündeten „Erleichterungen“ vorab selber finanzieren mussten. Dieser Modus war für die Politik einfach zu verlockend.
Doch jetzt kommt offenbar Bewegung in die Sache: Finanzminister Magnus Brunner will angesichts der hohen Inflationsraten noch vor dem Sommer Konzepte für eine Abschaffung der kalten Progression präsentieren. Bis 2023, so sein Wunsch, soll diese Sondersteuer Geschichte sein.
Fußnoten
Die Staatsschulden sind rasant gestiegen, das Defizit wächst. Österreich muss rasch Maßnahmen setzen, um das Budget zu sanieren. Aber wie soll das gehen, ohne die Wirtschaftskrise zu verschärfen? Die Agenda Austria hat ein Konzept erarbeitet, mit dem der Staat schon im kommenden Jahr knapp 11 Milliarden Euro einsparen kann. Bis zum Ende des Jah
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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