Ein Jahr Pandemie

365 Tage im globalen Ausnahmezustand

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Was die Vollbremsung kostet

Ein ganz anderes Bild zeigt sich, wenn man die Kosten analysiert. Am stärksten litt Österreich im ersten Lockdown, auch weil dieser die Wirtschaft völlig unvorbereitet getroffen hat. In der Woche vom 30. März bis zum 5. April 2020 wurde mit einem Minus von rund zwei Milliarden Euro der größte Einbruch seit Pande­miebeginn gemessen.

Am stärksten litt Österreich im ersten Lockdown, auch weil dieser die Wirtschaft völlig unvorbereitet getroffen hat.

In Summe verursachte der erste Lockdown 12 Milliarden Euro an Wertschöpfungsverlust, wenn man die Phase mit dem leichten Lockdown dazunimmt. Aufgrund der Schließungen entfallen 5,1 Milliarden Euro auf den privaten Konsum. Auch der internationale Handel kam im ersten Lockdown zum Erliegen. Der fehlende Export (ohne Tourismus) verursachte einen Rückgang von 3,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Tourismus erlitt Einbußen von rund 1,9 Milliarden Euro.

Im zweiten Lockdown entfalten dann die Hilfsprogramme langsam ihre Wirkung. Denn dieser (inklusive Lockdown light ab 2. November 2020) wirkte sich aufgrund der angepassten Wirtschaft und Mühen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, mit der Pandemie zu leben – von Homeoffice bis hin zu neuen Lieferketten–,  sowie der Hilfsprogramme weniger intensiv aus. Dafür zog er sich über einen deutlich längeren Zeitraum hin. Der verursachte Wirtschaftseinbruch liegt laut Berechnungen der Agenda Austria bei rund 3,6 Milliarden Euro. Davon entfallen 2,4 Milliarden Euro auf den privaten Konsum und rund 1,3 Milliarden Euro auf den Tourismus. Im Gegensatz zum ersten Lockdown blieb der Warenhandel weitgehend aufrecht, sodass der Export sogar leichte Zugewinne von 230 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr verzeichnen konnte.

Abbildung 3: Wie die heimische Wirtschaft unter Corona leidet

Vor den Weihnachtsferien durfte der Handel für zwei Wochen öffnen, danach folgte der dritte Lockdown. Aufgrund der Bedeutung des Tourismus und der Dauer der Tage im Lockdown fiel dieser schwerer aus als der vorangegangene. Bis zum 28. Februar 2021 kostete der Lockdown die Wirtschaft rund 6,3 Milliarden Euro.  Besonders der viel diskutierte Tourismus war und ist hart von den Einschränkungen betroffen. Hier beträgt der Wirtschaftsverlust 2,7 Milliarden Euro. Einzig der funktionierende Export mildert die Krise merklich.

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