Der für Unternehmen entscheidende neue Aspekt einer solchen Abgabe ist, dass damit auch Investitionskapital besteuert wird. Ergo sind kapitalintensive Branchen stärker betroffen.
Die Wertschöpfungsabgabe würde das Beschäftigungsniveau auf mehrfache Art und Weise beeinflussen:
Der Gesamteffekt bleibt theoretisch ambivalent. Auch empirische Studien (aus den 1980er- Jahren, als das Thema sehr aktuell war) geben kein eindeutiges Bild ab. So wurden positive Beschäftigungseffekte für Frankreich, keine bzw. negative Effekte für die Niederlande und Deutschland gefunden (vgl. die Studien von Ripert, 1977, Maurice und Villa 1980, Stroeken 1983, van Löffelholz 1983, Elixmann et al. 1985).
Wir haben nun ausgerechnet, welche Branchen in den Sektoren Dienstleistung bzw. Industrie nach dem SPÖ-Modell mehr bzw. weniger Steuer zahlen würden. Die Berechnung basiert auf den besten bzw. aktuellsten Daten, die öffentlich verfügbar sind, und zeigt die Größenordnungen an, in denen sich eine solche Wertschöpfungsabgabe auswirken bzw. auf wen sie sich besonders auswirken würde.
Bei der Berechnung der hier vorgestellten Zahlen sind wir folgendermaßen vorgegangen: Auf Basis der Statistik Austria-Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (aggregierte Unternehmensdaten 2013) wurden für die einzelnen Branchen nach einer international üblichen Klassifikation (NACE) folgende Parameter berechnet, die für unsere Kalkulation notwendig sind:
Die in den Abbildungen angegebenen Prozentzahlen ergeben sich als Veränderung zwischen den Aufwendungen für den FLAF, die infolge der Wertschöpfungsabgabe wegfallen sollen, und der Einführung der Wertschöpfungsabgabe: Zahlt ein Unternehmen nach Einführung der Wertschöpfungsabgabe mehr oder weniger als es jetzt für den FLAF ausgeben muss? Werte über Null bedeuten, dass die Belastung infolge einer Einführung der Wertschöpfungsabgabe für die jeweilige Branche steigen würde; Werte unter Null bedeuten eine geringere Belastung.
Laut Abbildung 2 wären klare ”Verlierer” aufgrund einer deutlich höheren Belastung die Freiberufler (Anwälte, Unternehmensberatung…), die Immobilienbranche (Grundstücks- und Wohnungswesen) sowie die Banken und Versicherungen (Finanzdienstleister). Dies zeigt, dass die Wertschöpfungsabgabe weniger mit Maschinen zu tun hat, als das in der kollektiven Vorstellung der Fall ist.
Es ist klar ersichtlich, dass die Auswirkungen der Wertschöpfungsabgabe nichts mit dem Ausmaß an Automatisierung bzw. nichts mit Maschinen zu tun haben: Führung von Unternehmen (v.a. Unternehmensberatung), Tierärzte, Dolmetscher, Anwälte müssten ein Vielfaches der jetzigen Belastung tragen.
Abbildung 3 zeigt, dass in fast allen Dienstleistungsbranchen (ausgenommen die Freiberufler) es die Kleinunternehmen mit maximal neun Beschäftigten sind, die am stärksten belastet werden. Kleine Immobilienfirmen oder kleine Versicherungsunternehmen würden mehr als doppelt so viel bezahlen müssen als jetzt ihr FLAF-Beitrag ausmacht.
In der Industrie würden vor allem der Bergbau und die Energieversorger deutlich mehr zahlen müssen als bisher (Abbildung 4), während die Hersteller von Waren sowie der Bausektor sogar etwas entlastet würden. Produktionsbetriebe, an die im Zusammenhang mit der Maschinensteuer am meisten gedacht wird, würden also sogar entlastet!
Abbildung 5 zeigt, dass kleine Energieversorger (z.B. Vertriebsfirmen) bzw. große Bergbauunternehmen im SPÖ-Modell die größten Verlierer sind. Gewinner wären viele Bau- und Produktionsunternehmen.
Fazit: Eine Wertschöpfungsabgabe nach dem SPÖ-Modell hätte mit einer ”Maschinensteuer” kaum etwas zu tun. Denn sie würde den Dienstleistungssektor, vor allem Freiberufler, stärker belasten als die Industrie.
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Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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