Für die Geldpolitik stellt der E-Euro ein Mittel dar, wieder wirksamer zu werden. Denn das Zwei-Prozent-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt seit Jahren in weiter Ferne. Hier haben digitale Zentralbankwährungen großes Potenzial. Je nach Ausgestaltung könnten sie genutzt werden, um Negativzinsen durchzusetzen – oder Zahlungen gezielt zu tätigen. Man stelle sich eine Welt vor, in der die Bürokraten der Notenbank in einer Krise entscheiden können, jedem Europäer mit Einkommensverlusten Geld gutzuschreiben – oder solchen mit Gewinnen Geld wegzunehmen.
Grundsätzlich könnten das Staaten bereits tun, man denke nur an die Wiener Gastronomiegutscheine, die an alle Wiener ausgehändigt wurden. Auch die EZB stellt bereits Unmengen an Liquidität zur Verfügung, damit Banken ausreichend Kredite an Unternehmen vergeben. Für Haushalte würde eine direkte Überweisung auf Knopfdruck mit dem E-Euro allerdings schneller und einfacher funktionieren. Denn jeder Bürger würde ein Konto für den E-Euro besitzen, aber nicht jeder Bürger besitzt ein Konto bei einer Bank. Zusätzlich unterscheidet sich das Guthaben auf dem Bankkonto von dem auf dem Konto des E-Euros. Denn das Geld auf dem Bankkonto beschreibt eine Schuld der Bank gegenüber dem Bürger. Der E-Euro beschreibt nur die Beziehung zwischen der Zentralbank und dem Bürger, ohne dass eine Bank zwangsläufig zwischengeschaltet werden müsste.
Neben der Preisstabilität wird die EZB sich an alle Vorgaben der europäischen Rechtsordnung halten müssen. Anders als in China muss in Europa die Nutzung der digitalen Währung zu Überwachungszwecken von vornherein ausgeschlossen werden, wenn man die Bevölkerung für den E-Euro begeistern will. Eine erste Befragung durch die EZB hat gezeigt, dass die Wahrung der Privatsphäre zum wichtigsten Thema bei der Einführung des E-Euro werden wird.[1]
Anders als private Alternativen müsste der E-Euro – wie Bargeld – überall akzeptiert werden. Zudem würde er die Möglichkeit bieten, Menschen ins Finanzsystem zu holen, die bisher gar kein Konto haben. Da ein E-Euro-Konto bei der EZB aber gratis sein müsste, hat das gewaltige Implikationen für Geschäftsbanken, die für die Kontoführung Gebühren verlangen. Auch könnte es im Extremfall zu einem „digitalen Bank-Run“ kommen, wenn Menschen ihr Geld von Geschäftsbanken abziehen und direkt bei der EZB bunkern, die ja per Definition nicht zahlungsunfähig werden kann.
Die schwedische „e-krona“ befindet sich bereits in der Pilotphase. Grund für die rasche Einführung ist der starke Rückgang der Bargeldnutzung im Land. Kein Land in Europa ist der „bargeldlosen Gesellschaft“ näher als Schweden. Das hat auch negative Folgen, etwa hohe Verschuldung von privaten Haushalten oder Probleme für alte Menschen, Frauen und Migranten – allesamt Gruppen, die mehr Bargeld nutzen als der Durchschnitt.[2] Gemeinsam mit dem Unternehmen Accenture wird in Schweden nicht nur eine digitale Zentralbankwährung ausprobiert, sondern auch ein neues Zahlungssystem.[3] Schweden ist in einer ähnlichen Situation wie China: Die Notenbank hat das digitale Zahlungssystem den privaten Banken überlassen. Jetzt versucht man, die Kontrolle wieder zu gewinnen.
Ein digitaler Euro wäre nicht nur für die Bürger der Eurozone interessant. Er könnte in Ländern mit schwachen Währungen rasch zum gängigen Umlaufmittel werden. Etwa in der Türkei, wo die Regierung die Notenbank unter ihre Kontrolle gebracht hat, was zu hoher Inflation führt. Schon heute sind Euro und US-Dollar in einigen Ländern offizielle Währungen oder zumindest Orientierungspunkte in der Geldpolitik. Grundsätzlich ist es auch zu befürworten, dass durch internationalen Währungswettbewerb Währungen stabil gehalten werden. Trotzdem könnte es zu Instabilitäten auf den Finanzmärkten kommen, wenn die Bevölkerung eines Landes auf Knopfdruck aus einer Währung in eine andere flüchtet.
Ob und wie stark der E-Euro aber auch international genutzt werden kann, ist noch nicht fixiert. Aber zumindest innerhalb der Eurozone würden grenzüberschreitende Transaktionen effizienter und rascher werden. Eine Überweisung in ein anderes Land würde in Echtzeit funktionieren – und nicht Tage dauern. Die EZB sieht in der Einführung des E-Euro jedenfalls auch eine Schutzmaßnahme gegen die E-Währungen anderer Länder, etwa Chinas E-Yuan. Der Euro soll auf alle Fälle nicht an Bedeutung verlieren. Sollte es gelingen, einen demokratischen Gegenentwurf zu Chinas digitalen Währungsplänen zu liefern, könnte sein Stellenwert in der Welt wachsen.
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen