Vor diesem Hintergrund sollte es nicht überraschen, dass das Interesse an Sparbuch-Alternativen derzeit stark steigt. Längst sind auch die großen Banken dazu übergegangen, Aktienfonds anstatt des Sparbuchs anzupreisen, aber alte Gewohnheiten sind hartnäckig.
In der Pandemie ist die Sparquote weltweit nach oben geschossen – auch in Österreich. Die Menge an Kapital, das nach einer gewinnbringenden Veranlagung suchen sollte, hat sich also stark vergrößert. Gleichzeitig ist weltweit das Interesse an Geldanlage explodiert, angetrieben von neuen Anbietern wie Robinhood in den USA und Trade Republic oder Bitpanda in Europa.
Da in der Pandemie die Konsumausgaben eingebrochen sind, weil die Möglichkeiten zum Geldausgeben großteils gefehlt haben, kann man davon ausgehen, dass die gestiegene Sparquote vor allem den aufgestauten Konsum widerspiegelt. Die Notenbank spricht von „erzwungenen Ersparnissen“.[1]
Vor dem Hintergrund der extremen Geldpolitik sorgen sich auch Profianleger wie die Hedgefonds-Manager Ray Dalio und Paul Tudor Jones wegen einer nachhaltigen Entwertung der staatlichen Währungen. Tudor Jones spricht von der „großen monetären Inflation“.[2] Dalio sieht eine „Geldflut“, die alle Assetpreise heben wird – was einer Entwertung der Währungen gleichkommt.[3] Die Kombination aus Geld, das nicht in den Konsum gegangen ist, und der Sorge der „Großen“ an der Wall Street treibt auch immer mehr Kleinanleger an die Märkte. Denn jeder Euro, der zu lange auf Sparbüchern und Konten liegt, verliert an Kaufkraft.
Die britische Bank Barclays schätzt, dass die Europäer in der Pandemie rund 600 Milliarden Euro zusätzlich angehäuft haben. Und die Deutsche Bundesbank rechnet mit 110 Milliarden Euro an neuen Ersparnissen in Deutschland, die Banque de France mit 120 Milliarden Euro in Frankreich.[4] Allerdings: Es waren vor allem ältere Haushalte, die neue Ersparnisse aufbauen konnten. Daten der Europäischen Zentralbank zeigen, dass junge Sparer sogar abbauen mussten, weil sie eher Einnahme-Einbußen verkraften mussten.[5]
Umso wichtiger, dass das verbliebene Geld jetzt vernünftig angelegt wird. Junge Investoren haben zwei Vorteile: Sie haben mehr Zeit, um vom Wachstum der Wirtschaft zu profitieren. Und sie sind eher bereit, Risiko einzugehen.
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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