Selbst wenn die Entlastung offensiv ausfällt, die kalte Progression abgeschafft und die Sozialversicherungsbeiträge gesenkt würden, bleibt immer noch ein Thema. Denn man könnte fast meinen, der Finanzminister hält seine Steuerzahler für seltsame Wesen, die gerne bereit sind, mehr zu arbeiten, weil sie dann mehr Steuern zahlen können.
Tatsächlich ist die Grenzbelastung für jeden zusätzlichen Euro im österreichischen System insbesondere in der Mittelschicht sehr hoch. Von einem zusätzlichen Euro an Arbeitskosten bleibt einem österreichischen Arbeitnehmer deutlich weniger übrig als in anderen Industrieländern.
Für den Wirtschaftsstandort sind das schlechte Nachrichten. Bereits heute suchen Unternehmen hände ringend nach Fachkräften. In vielen Branchen herrscht ein akuter Mangel an gut ausgebildetem Personal. Die oft erhobene Forderung der EU-Kommission und anderer Institutionen, den Faktor Arbeit steuerlich zu entlasten, verhallte lange Zeit ungehört. Eine Reform könnte aber zur Entschärfung des Fachkräftemangels beitragen. In einem Umfeld, in dem sich auch mehr Leistung verstärkt lohnt, sind die Anreize für Vollzeit und Mehrarbeit höher.
Im aktuellen Abgabensystem liegt die Grenzbelastung jedes zusätzlichen Euros für den Durchschnittsverdiener bei 60 Prozent. In unserem „ambitionierten Szenario“ sinkt diese Quote auf maximal 50 Prozent. Es gibt somit keinen Euro mehr, der nicht mehrheitlich beim Steuerzahler bleibt. Das sollte ein Grundprinzip in einer freien Wirtschaftsordnung sein.
Es ist keinesfalls optimal, dass die Abgabenbelastung bereits bei mittleren Einkommen so hoch ist wie aktuell.[1] Doch auch bei den Gut- und Besserverdienern würde unser Modelltarife mehr Netto vom Brutto lassen. Aktuelle Studien legen nahe, dass Innovationen und künftiges Wachstum ganz erheblich von Talenten und Fachkräften getragen sein werden, die zur Wertschöpfung und damit zum Wachstum beitragen werden. Das Steuersystem sollte dabei unterstützen, nicht behindern.
So zeigt eine Untersuchung des Ökonomen Charles Jones, dass in einer „Welt der Ideen“, in der spezialisierte, kreative Fachkräfte zum künftigen Wirtschaftswachstum beitragen, der Spitzensteuersatz deutlich niedriger sein sollte, als lange Zeit in der ökonomischen Standardliteratur behauptet.[2] Wenn es also stimmt, dass erstens neue Ideen und Innovationen das Wirtschaftswachstum treiben, zweitens die Innovatoren mit einem Spitzengehalt entlohnt werden und drittens Innovation nur schlecht gezielt gefördert und unterstützt werden kann, dann sollte der Spitzensteuersatz deutlich geringer ausfallen.
Ein Steuersystem soll ausreichend ausgestattet sein, um die staatlichen Aufgaben zu finanzieren, doch sollte es insbesondere auch danach trachten, die Wirtschaftskraft zu erhöhen – und damit eben auch den möglicherweise zu verteilenden Kuchen zu vergrößern. In einer Welt der Innovationen und Ideen sind höhere Spitzensteuersätze als Symbolpolitik jedenfalls keine gute Idee.
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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