Bitcoin ist ein digitales Sammlerstück bzw. ein Rohstoff – je nach Betrachtungsweise. Es ist aber auch ein Zahlungssystem und ein eigenständiges Geldsystem. Seine Geldpolitik wurde beim Start des Netzwerks festgelegt. Sie ist komplett transparent und unveränderbar. Bis ins Jahr 2140 werden genau 21 Millionen Bitcoins erschaffen, dann ist Schluss. Alle vier Jahre wird die Inflationsrate, also die Menge der alle zehn Minuten neu geschaffenen Coins, halbiert. Gestartet wurde mit 50 neuen Bitcoins pro zehn Minuten. Seit dem letzten „Halving“ im Mai 2020 liegt die Zuwachsrate bei nur noch 6,25 neuen Bitcoins. Wie auch bei den „Halvings“ zuvor hat der Bitcoin-Preis einige Monate später mit einem neuen Höchststand reagiert.
Das Angebot von Bitcoin reagiert also nicht auf den Preis. Neue Bitcoins kommen nur durch einen Prozess in die Welt, den Nakamoto in Anlehnung an den Edelmetallabbau „Mining“ genannt hat. Das Lösen rechenintensiver kryptografischer Aufgaben, um einen neuen Block zu erstellen und Transaktionen zu verifizieren, schützt die Blockchain vor Angriffen und stellt sicher, dass Bitcoin-Transaktionen nicht rückgängig gemacht werden können. Das Prinzip wird „Proof of Work“ genannt „Eine Transaktion ist vergleichbar mit einem Eintrag in eine Datenbank“, schreiben die Analysten des US-Vermögensverwalters Fidelity:
„Und ein Block ist vergleichbar mit einer Seite von Einträgen in dieser Datenbank. Jeder Block bezieht sich auf den vorangegangenen und die Blocks hängen in einer Kette zusammen. Es ist also nicht möglich, die Transaktion in einem Block zu ändern, der bereits unter Hunderten anderen Blocks begraben ist, ohne alle darauffolgenden auch zu ändern.“[1]
Mittels Mining wird so ohne eine zentrale Autorität ein Informationskonsens gefunden. Als Gegenleistung erhält der Miner die neugeschaffenen Bitcoins aus dem Block sowie die jeweiligen Transaktionsgebühren.
Am Anfang von Bitcoin wurde das Mining auf Heim-PCs betrieben. Heute wäre das nicht mehr wirtschaftlich. Längst ist hier eine eigene Industrie entstanden, die mit Spezialhardware und hohem Energieaufwand nach neuen Bitcoins schürft.
Der Bitcoin Electricity Consumption Index der University of Cambridge geht aktuell davon aus, dass beim Bitcoin-Mining im Jahr 2021 rund 111 Terawattstunden Energie verbraucht werden.[2] Zum Vergleich: Österreich verbraucht jährlich rund 70 bis 80 Terawattstunden. Konservative Schätzungen sehen den Energieverbrauch von Bitcoin bis 2100 auf 400 Terawattstunden ansteigen.[3]
Bitcoins Kritiker sehen in dem hohen Energieaufwand ein Problem. Die Befürworter nicht. Sie weisen darauf hin, dass Innovationen oft mehr Energie verbrauchen als das System, das sie ersetzen sollen. Ähnlich wie Autos mehr Energie verbrauchen als Pferde. Oder elektrisches Licht mehr als Kerzen.[4] Bitcoin verbraucht sicherlich mehr Energie als die Systeme der Zentralbanken.
Die eigentliche Frage ist allerdings, wie hoch der CO2-Ausstoß von Bitcoin sein wird. Da kommt es darauf an, ob die Energie aus erneuerbaren Ressourcen stammt. Der CO2-Bedarf per November 2018 betrug zwischen 21,5 und 53,6 Megatonnen CO2, was dem damaligen Bedarf von Bolivien und von Portugal entspricht.[5] Laut der University of Cambridge kamen im April 2020 rund 65 Prozent der sogenannten „Hash Power“ – also der Leistung, die für das Lösen der Rechenaufgaben, um Bitcoin zu minen, notwendig ist – aus China. Dort stammt die Energie zum Großteil aus fossilen Quellen. In Europa zeigt sich schon jetzt ein ganz anderes Bild. So findet Mining in Europa z. B. in Island statt.[6]
Mittlerweile konnten sich Miner auch für Schweden oder Norwegen begeistern, wo die Energie primär aus erneuerbaren Quellen stammt. Grundsätzlich suchen Bitcoin-Miner möglichst günstige Energiequellen und sind mobil. Wenn, wie in der EU bereits geplant, sich die Dekarbonisierungsrate in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erhöht, kann man davon ausgehen, dass sich der CO2-Abdruck von Bitcoin immer weiter verbessern und einen nur sehr kleinen Teil der globalen Kohlendioxid-Emissionen ausmachen wird.[7]
Fußnoten
Fast schon im Wochentakt schlagen bei den Unternehmen neue Regeln auf. Es kann schon längst nicht mehr als EU-Bashing gelten, den Regelungswahn der Brüsseler Schreibtischakrobaten als unmäßig zu kritisieren. Wir werfen einen Blick in die Giftküche der Bürokratie.
Schwerpunkt 1: Mehr Wachstum braucht das Land! Wirtschaftswachstum ist in Österreich zu einem Fremdwort geworden. Nicht nur in der Statistik und in den Prognosen der Institute ist es inzwischen weitgehend der Stagnation gewichen. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien kommt es kaum noch vor. Man sollte ja erwarten, dass ein Land, dessen reales Br
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Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
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Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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