Das Handbuch der Agenda Austria dient als Kompass, um sich im Dschungel von Begriffen wie Armut, Armutsgefährdung und Ungleichheit zurechtzufinden. Und es hält, ganz gegen den öffentlichen Trend, gute Nachrichten bereit.
2014 war das Jahr des Thomas Piketty. Sein umfangreiches Werk „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ wurde weltweit diskutiert, vielerorts mit großer Begeisterung. Und das, obwohl die Kernaussage seiner Arbeit durchaus Bedrückendes zu Tage fördert: Die Kluft zwischen Arm und Reich werde immer größer, sie drohe ähnliche Ausmaße anzunehmen wie zu Zeiten Charles Dickens’. Zuvor hatte schon Papst Franziskus in seinem allersten Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ die wachsende Ungleichheit angeprangert, nun lieferte Piketty den statistischen Beweis.
Oder auch nicht. Denn sein großer Erfolg wurde ihm gleichermaßen zum Verhängnis. Das mediale Interesse weckte die Neugier der Ökonomen-Zunft,in deren Zirkeln Pikettys Ansichten wissenschaftlich weitgehend widerlegt wurden. In den Reihen der Kritiker finden sich auch angesehene Ökonomen der Linken, wie Peter Bofinger, der darauf hinweist, dass Piketty selbst es sei, der seine Thesen im eigenen Werk widerlegt. In dasselbe Horn stößt der liberale Ökonom Karl-Heinz Paqué.
Ungeachtet dessen hat Piketty zweifellos den Nerv der Zeit getroffen. Nicht nur Spitzenökonomen wie Anthony Atkinson und Joseph Stiglitz preisen sein Werk. Vielmehr gilt der Befund, „die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer“ in der breiten Bevölkerung als allgemein akzeptiert. Ungleichheit wird mehrheitlich abgelehnt, ohne aber der Frage nachzugehen, wie viel Gleichheit eine Volkswirtschaft verträgt. Gleichheit wird in der Bevölkerung mit Chancengerechtigkeit, Ungleichheit mit Ungerechtigkeit gleichgesetzt. Hinzu kommt der Begriff Armut, der heute eine gänzlich andere Definition erfährt als noch zu Zeiten unserer Großeltern.
Die beiden Volkswirte Hanno Lorenz und Michael Christl versuchen nicht, mit dieser Arbeit die Armut und die Armutsgefährdung kleinzureden. Oder gar der wachsenden Ungleichheit das Wort zu reden. Ihr Anliegen ist eine nach Kräften sachliche Begriffsklärung. Und Antworten darauf zu liefern, wie Ungleichheit und Armut zusammenhängen. Zu überprüfen, ob die Einkommensschere tatsächlich aufgeht – und wenn ja, wo die Gründe dafür liegen. Zu ergründen, warum in kaum einem anderen Land Vermögen so ungleich verteilt sind wie in Österreich.
Ziel ist es, Ihnen mit diesem Handbuch zum Thema Armut und Ungleichheit eine Art Taschenlampe in die Hand zu drücken, mit der Sie leichter durch den dichten Begriffsdschungel finden mögen.
Eine angenehme Reise wünscht Ihnen
Franz Schellhorn
Direktor der Agenda Austria
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