Die Europäische Zentralbank befindet sich im Krisenmodus. Warum die Zinsen zu niedrig sind, die Sparer in Österreich zu den Leidtragenden zählen und der Finanzminister profitiert.
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZBDie Europäische Zentralbank (EZB; englisch European Central Bank, ECB; französisch Banque centrale européenne, BCE) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Organ der Europäischen Union. Sie ist die 1998 gegründete gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken (NZB) der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB).), hat zusammen mit anderen Mitgliedern des EZB-Rats die Leitzinsen im September weiter gesenkt. Damit scheint die europäische Geldpolitik, die angesichts des niedrigen Zinsniveaus schon seit Jahren als sehr locker gilt, wieder im Krisenmodus. Das Erbe des italienischen Notenbankers lässt nur geringen Spielraum offen: Banken, die Geld bei der EZBDie Europäische Zentralbank (EZB; englisch European Central Bank, ECB; französisch Banque centrale européenne, BCE) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Organ der Europäischen Union. Sie ist die 1998 gegründete gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken (NZB) der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). liegen lassen,[1] werden dafür mit noch niedrigeren negativen Zinsen (minus 0,5 Prozent) belastet, ein neues Ankaufprogramm für Staatsanleihen wird bald gestartet, obwohl die EZBDie Europäische Zentralbank (EZB; englisch European Central Bank, ECB; französisch Banque centrale européenne, BCE) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Organ der Europäischen Union. Sie ist die 1998 gegründete gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken (NZB) der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). bereits rund ein Viertel der Staatsschulden aller Euroländer hält. Und mithilfe neuer Kredite an die Banken soll die lockere Geldpolitik auch stärker bei den Unternehmen in der Eurozone ankommen.
Die Haushalte in Österreich sind weit mehr von der Niedrigzinspolitik betroffen als jene anderer Länder, weil hierzulande sehr traditionell veranlagt wird. Etwa über das Sparbuch. Die Entwertung der Geldvermögen und die niedrigeren Vermögenseinkommen drücken daher auf die realen Einkommen. Gleichzeitig haben die niedrigen Zinsen im Bereich der Wohnkredite die Verschuldung und damit auch die Vermögenspreisinflation auf dem Immobilienmarkt angefacht. Für die Regierungen der Euroländer sind die niedrigen Zinsen hingegen eine willkommene Entlastung. Trotz hoher Schulden in vielen Staaten sind die Zinskosten heute in Relation zur Wirtschaftsleistung um 40 Prozent geringer als noch 2012.
„Armsparen“ nicht weiter staatlich fördern. Es braucht in Österreich eine neue Spar- und erstmals eine Kapitalmarktkultur. Sparbücher sind keineswegs risikoarm, weil sie ein langfristiges Risiko für die Kaufkraft des persönlichen Geldvermögens sind. Ein erster Schritt wäre es, Sparbuchzinsen nicht weiter mit einem im Vergleich zu Wertpapieren begünstigten Steuersatz zu belegen.
Neue Wege für die Altersvorsorge. Angesichts der offensichtlichen Herausforderungen für die Finanzierung der öffentlichen Altersvorsorge braucht es günstige und steuerlich attraktive Vehikel für die private Vorsorge. Ein endbesteuertes Depot bzw. Konto für die eigene Altersvorsorge könnte so eines sein. Die Steuerlast wird also ans Ende des Lebens verschoben, der Zinseszins-Effekt kann in der Ansparphase hingegen voll wirken.
Die Niedrigzinsen nützen. Der österreichische Staat erspart sich Jahr für Jahr Milliarden durch die Niedrigzinsen. Diese Spielräume sollten genutzt werden, um die Bürger steuerlich zu entlasten.
Kritik äußern und Transparenz schaffen. Österreich sollte seine Stimme auf europäischer Ebene nutzen, um für eine weniger expansive Geldpolitik einzutreten. Darüber hinaus könnte das österreichische EZB-Ratsmitglied für eine Reform eintreten, die die Transparenz der Entscheidungsfindung im Rat erhöht.
Schulbildung für Vermögensaufbau. Es braucht insbesondere an den Schulen mehr Informationen und Wissen in Bezug auf die fundamentalen Fragen des Sparens, Investierens und Vorsorgens.
Fußnoten
Die Inflation in Österreich ist so hoch wie seit über 70 Jahren nicht mehr, im Jänner 2023 waren es mehr als elf Prozent. In der Eurozone ist sie sogar so hoch wie noch nie seit der Einführung des Euro: Im gesamten Jahr 2022 betrug die Teuerung im Euroraum 8,4 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte zuletzt zwar mehrfach den Leitzi
Jährlich wartet die NGO Oxfam zu Beginn des Jahres mit Horrorzahlen dazu auf, wie ungerecht die Welt ist. Es ist völlig unbestritten, dass es Verbesserungspotenzial bei der Bekämpfung von Armut sowie bei der Verteilung von Einkommen und Vermögen gibt. So dramatisch, wie von der NGO behauptet, ist die Entwicklung aber nicht. Denn entgegen der ja
Es gibt keine Zinsen. Die Inflation steigt. Aber in Österreich ist das Sparbuch weiterhin Kult. Das ist absurd. Wir vernichten Kapital, statt es aufzubauen. Wir verlieren Kaufkraft, statt Eigentum zu schaffen. Aber was kann man tun? Was sind die Alternativen?
Eine Analyse der Agenda Austria: Regierungsprogramm 2020 – 2024
Mit der folgenden Analyse gibt die Agenda Austria eine Einschätzung betreffend jene Themen des Regierungsprogramms ab, zu denen wir bereits eigene Studien und Empfehlungen erarbeitet haben.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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