Innenpolitik

5 Chancen: Eine Roadmap für den österreichischen Arbeitsmarkt

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🇳🇱 Jobs für Ältere schaffen wie die Niederländer

Wir werden immer älter. Diese positive Folge des Fortschritts führt unsere Sozialsysteme allerdings immer stärker an die Grenzen der Belastbarkeit. Der demografische Wandel muss zukünftig also in viel höherem Ausmaß berücksichtigt werden. Im Jahr 2022 wird das Pensionsloch bereits rund 27 Milliarden Euro betragen. Das ist jene Summe, die aus dem Bundesbudget zugeschossen werden muss, um die Lücke zwischen den Einzahlungen der Aktiven und den notwendigen Auszahlungen an die Pensionisten zu schließen. Um den Nachkommen ein leistbares Pensionssystem zu hinterlassen, müssten die Österreicher länger arbeiten bzw. später in Pension gehen. Dafür braucht es aber auch Jobs für Menschen über 50 Jahre. Die Niederländer machen vor, wie auch in fortgeschrittenem Alter die Erwerbsquote hoch gehalten werden kann.

Um den Nachkommen ein leistbares Pensionssystem zu hinterlassen, müssten die Österreicher länger arbeiten bzw. später in Pension gehen.

So sollte die niederländische Idee des „Experience Ratings“ auch für Österreich als Vorbild gelten. Dabei wird die gesundheitspolitische Verantwortung gleichermaßen auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber verteilt. Dieses Anreizsystem führt dazu, dass Unternehmen und deren Beschäftigte präventive Maßnahmen ergreifen, um Krankheit und Invalidität zu vermeiden, und so den Sozialstaat entlasten. Das wird dadurch erreicht, dass die Beiträge für die Invaliditätspension in einen fixen und einen branchenspezifischen Anteil geteilt werden: So müssen Betriebe mit vielen Invaliditätsfällen höhere Beiträge bezahlen. Im Ergebnis investieren Arbeitnehmer und -geber mehr in die Gesundheit am Arbeitsplatz, was Grundvoraussetzung für längeres Arbeiten ist. Darüber hinaus muss aber auch die Produktivität der älteren Arbeitnehmer hoch gehalten werden. Schulungen und Weiterbildungen müssen auch noch für Arbeitnehmer 50 plus zur Verfügung stehen. Verliert eine ältere Person ihren Arbeitsplatz, so wird es für sie schwieriger als für jüngere Menschen, einen neuen Job zu finden.

Daher muss mehr dafür getan werden, dass ältere Arbeitslose wieder in Beschäftigung kommen. Hier können finanzielle Hilfen sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer helfen, den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Abbildung 2: In Schweden sind fast 80 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig

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