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Der Hauptgewinner der jüngsten Lohnrunde ist - dank Kalter Progression - der Staat.
Mit dem stärksten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg im Rücken starteten die Lohnverhandlungen der Metaller in einer äußerst schwierigen Situation. Umso bemerkenswerter, dass nach nur einer Verhandlungsrunde Einigkeit herrschte. Den Mitarbeitern wird die Inflation abgegolten, ein Plus von 1,45 Prozent. Netto bekommt ein Durchschnittsverdiener in der Metallverarbeitenden Industrie künftig um 1,1 Prozent mehr, während sich die Steuer- und Abgabenlast pro Monat um 1,9 Prozent erhöht.
Trotz mehrfach angekündigter Abschaffung treibt die Kalte Progression – eine schleichende Steuererhöhung, die dadurch entsteht, dass zwar die Löhne an die steigenden Preise angepasst werden, nicht jedoch die Tarifstufen – weiterhin ihr Unwesen. Dieses Problem wird sich in Zukunft weiter verstärken, bis eine Regierung kommt und wieder zur “größten Steuerreform aller Zeiten” aufruft – und das Spielchen von vorne losgeht.
Gemessen an den Arbeitskosten bleibt den Arbeitnehmern netto nur in drei EU-Ländern weniger als in Österreich. Die hohe Belastung des Faktors Arbeit steht exemplarisch für die Haltung der österreichischen Politik zu den Leistungsträgern unserer Gesellschaft: Man füttert sie von Zeit zu Zeit mit kleinen Entlastungen, die in Wahrheit nicht einmal die Kalte Progression zurückerstatten. Im Zentrum der politischen Bemühungen stehen nicht die Netto-Zahler, sondern die Netto-Empfänger, allen voran die Pensionisten.
Obwohl es eine gesetzliche Regelung gibt, wie die Kaufkraft der Pensionisten anzupassen ist, wird davon regelmäßig abgewichen. Im Krisenjahr 2020 erfolgt die Anpassung geringer Pensionen um das Doppelte der gesetzlichen Vorgabe. Aber wie meinte die ÖVP-Seniorensprecherin Ingrid Korosec so treffend: “Man muss das ausnutzen.”
Natürlich kann man sich für die Pensionisten freuen. Nicht zu vergessen ist aber, dass diese bereits seit Jahren mehr ausgezahlt bekommen, als das System deckt. So beträgt das Loch zwischen Ein- und Auszahlungen mehr als 20 Milliarden Euro. Und das jedes Jahr. Zudem ist eine solche Anpassung während der Corona-Krise ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die am Arbeitsmarkt aktiv sind und um ihre Jobs zittern. Durch steigende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind die Einkommen für die meisten Menschen in diesem Jahr gesunken. Nur Pensionisten und Beamte tanzen hier aus der Reihe. Auch den Staatsdienern garantierte Vizekanzler Werner Kogler eine Lohnerhöhung.
Mehr Missachtung den Leistungsträgern unserer Gesellschaft gegenüber ist kaum möglich. Diese Gruppe würde sich eine nachhaltige Steuersenkung verdienen. Und damit uns der öffentliche Haushalt nicht um die Ohren fliegt, muss es auch eine Pensionsreform geben. Wir Menschen werden glücklicherweise immer älter. Wollen wir, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder etwas vom österreichischen Sozialstaat haben, dann müssen wir einen Teil dieser gewonnenen Lebenszeit auch am Arbeitsmarkt produktiv einbringen. Diese Reform weiter aufzuschieben, ist gefährlich.
Gastkommentar von Hanno Lorenz in der „Wiener Zeitung“ (05.10.2020)
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Während aktuell jeder fünfte Österreicher über 65 Jahre alt ist, wird in zehn Jahren bereits jeder vierte über 65 sein.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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