Podcast mit Lars Feld: Wie lange halten wir den Shutdown durch?
- 31.03.2020
- Lesezeit ca. 2 min
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Podcast von Buzzsprout zu laden.
Der Spitzenökonom Lars Feld ist erst seit wenigen Wochen Vorsitzender der deutschen „Wirtschaftsweisen“ – und steckt schon mitten in einer der größten Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg. Wie in Österreich steht auch in Deutschland das Wirtschaftsleben großteils still. Und von Berlin über München bis Hamburg stellen sich die Menschen die gleichen Fragen: Wie lange halten wir diesen Shutdown durch? Und wie sieht das Leben danach aus?
Eines ist klar, die Regierungen brauchen rasch einen Plan B, so Feld: „Man kann die Volkswirtschaft nicht einfach ein halbes Jahr abschalten, ohne die Grundlagen unseres Wohlstands zu gefährden. Das heißt, wir müssen dann irgendwann auf andere Strategien ausweichen, um sicherzustellen, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie nicht zu groß werden.“
Vier Wochen nach Felds erstem Auftritt in unserem Podcast schaltet ihn unser Host Nikolaus Jilch per Telefon aus Freiburg zu, um einen Ausblick auf die Zukunft der europäischen Wirtschaft während und nach der Pandemie zu erhalten.
- Was bedeuten die Maßnahmen gegen Corona für die Wirtschaft konkret? Wann ist mit einer Neuausrichtung der Strategie zu rechnen?
- Wie ist das Szenario der deutschen „Wirtschaftsweisen“? Reichen die Hilfspakete der Regierungen in Deutschland und Österreich?
- Welche Fortschritte braucht es auf EU-Ebene? Etwa Eurobonds?
Hören Sie „Eine Frage noch …“ auf Apple Podcasts, YouTube & Spotify.
Zum Podcast: „Eine Frage noch …“ ist der neue Podcast der Agenda Austria. Host ist der frühere Wirtschaftsjournalist und wissenschaftliche Mitarbeiter der Agenda Austria Nikolaus Jilch. Er trifft regelmäßig Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport um die wichtigsten Themen der Zeit tiefgehend zu besprechen.
Zur Person: Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld leitet den wissenschaftlichen Beirat der Agenda Austria, ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg und Leiter des Walter Eucken Instituts. Seit 2011 ist er einer der „fünf Wirtschaftsweisen“, wie der „Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“ in Deutschland genannt wird. Mit März 2020 übernahm Feld den Vorsitz des Sachverständigenrats. 2013 wurde er von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in einem Ranking zum einflussreichsten deutschen Ökonomen gekürt und ist seither dort jährlich in den Top Ten vertreten.
Mehr interessante Themen
Wenig Anreize für mehr Arbeit
Österreich ist eine Teilzeit-Republik. Das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels ein großes Problem. Und es wird vom Steuersystem indirekt gefördert, denn Mehrarbeit zahlt sich einfach nicht aus. Wer rechnen kann, stockt daher die Arbeitsstunden nicht auf. In kaum einem anderen Land bestraft das System Vollzeitarbeit so sehr, wie in Österreic
Österreich profitiert von der EU-Mitgliedschaft
Österreich hat massiv vom EU-Beitritt profitiert und tut das auch weiterhin. Man vergisst das häufig, weil die Alternative – nämlich ein Österreich im Jahr 2024 außerhalb der EU – nicht erlebbar ist.
Kein EU-Land wächst schwächer als Österreich
Vor wenigen Tage aktualisierte die Europäische Kommission ihre Wirtschaftsprognose. Das Ergebnis für Österreich ist pure Ernüchterung. Die letzten Jahre waren sicher nicht leicht. Zuerst kam die Pandemie mit ihren Lieferkettenproblemen; direkt danach eine Energiekrise, die stracks zum Inflationsmotor mutierte. Aber damit ist Österreich nicht a
Der Westen sucht, was der Osten hat
der Arbeitskräftemangel erfasst eine Branche nach der anderen. Unternehmen in ganz Österreich suchen händeringend nach Personal. Ganz Österreich? Nein, eine Stadt im Osten Österreichs widersetzt sich dem unbeugsamen Trend, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Hohe Kosten, niedrige Löhne
Öffentliche Debatten gibt es in Österreich mehr als genug. Aber über die explodierenden Arbeitskosten scheint trotzdem niemand reden zu wollen. Dabei steuert das Land genau hier auf ein gewaltiges Standortproblem zu, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Trotz Steuerreform ein Hochsteuerland
Der Eingangssteuersatz der Lohn- und Einkommensteuer wurde rückwirkend für das Gesamtjahr von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Trotz dieser Senkung bleibt die Belastung des Faktors Arbeit aber fast unverändert hoch. Nur in drei europäischen Ländern ist sie höher als in Österreich.