Rentenkürzungen sind nur zu verhindern, wenn die Österreicher länger im Arbeitsprozess bleiben. Schweden zeigt, wie ein nachhaltiges Pensionssystem aussieht.
Derzeit ist das Pensionssystem ein Spielball der Parteipolitik. Das Ergebnis ist ein jährliches Milliardendefizit. Etwas so Wichtiges wie die Pensionen muss aber, meinen wir, über einen Nachhaltigkeits-Mechanismus geregelt werden, der automatisch wirkt. Ein solcher Mechanismus ist der beste Schutz gegen weiteres Parteien-Hickhack und Reformunfähigkeit. Ein kürzlich bekannt gewordener Bericht von Experten, der im Auftrag des Finanzministeriums erarbeitet wurde, gibt uns recht: Er stellt ebenfalls fest, dass die bisherigen vereinzelten Änderungen im Pensionssystem für eine langfristige Sicherung nicht ausreichen.
Österreich braucht eine Regelung, die dafür sorgt, dass so wie in Schweden die Höhe der Pension künftig auch davon abhängt, wie lange sie voraussichtlich bezogen wird. Die steigende Lebenserwartung und die bald in Pension gehenden Baby-Boomer führen in zehn bis fünfzehn Jahren dazu, dass die Auszahlungen aus der Pensionskasse noch viel deutlicher über den Einzahlungen liegen als jetzt schon. Wie sich das Verhältnis von Arbeits- zu Pensionszeit in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, zeigt die Grafik deutlich:
Vor 25 Jahren haben die Österreicher durchschnittlich um vier Jahre länger gearbeitet – und waren um sieben Jahre kürzer in Pension.
Aus Sicht der Agenda Austria geht es darum, Pensionskürzungen zu verhindern. Das geht nur, wenn die Bürger länger im Arbeitsprozess bleiben. Es ist den Österreichern zumutbar, in einem ersten Reformschritt pro Jahr um zwei Monate später in (Früh-)Pension zu gehen; dies entspricht etwa dem jährlichen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung.
“Um später ein immer höheres Pensionsantrittsalter zu vermeiden, sollte Österreich in einem zweiten Schritt ganz auf das schwedische System umsteigen: Dann können die Anwärter selbst entscheiden, ob sie früher mit einer geringeren oder später mit einer höheren Rente in Pension gehen wollen”, erklärt Michael Christl. Er ist Mitautor der Studie “Elchtest für Österreichs Pensionssystem – Wie Schwedens Sozialdemokraten unsere Renten sichern” und hat untersucht, wie viele jüngere Österreicher von einer Pensionsautomatik profitieren würden (beide Studien hier zum Download). Christl merkt auch an, dass sich eine nachhaltige Finanzierung der Renten und eine Absicherung nach unten, also eine Mindestpension, nicht ausschließen – die aktuelle Mindestpension in Schweden ist ähnlich hoch wie die österreichische. Im Unterschied zum österreichischen Pensionssystem ist das schwedische aber finanziell abgesichert – und den jüngeren Generationen gegenüber fair.
Obwohl die Pensionen den Staatshaushalt in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Mehrkosten belasten, spielen sie bei den Regierungsverhandlungen keine nennenswerte Rolle. Schon jetzt ist der Zuschuss zu den Pensionen mit über 30 Milliarden Euro der größte Ausgabenposten des Staates, in den kommenden zehn Jahren kommen weitere fünf Millia
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Länder wie die Schweiz und Schweden zeigen, wie ein Staat auch ohne laufende Defizite bestens funktionieren kann. Seit Einführung der Schuldenbremse konnten etwa die Schweizer ihre Schuldenquote im Bund um knapp zehn Prozentpunkte sowie im Gesamtstaat um fast 20 Prozentpunkte in Relation zum BIP senken.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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