Foto: © Mikael Damkier / Fotolia.com
Agenda Austria-Publikation zeigt: Rezept gegen Vermögensungleichheit besteht in mehr Handel, Bildung und erleichtertem Vermögensaufbau.
Wie jedes Jahr bekommt die NGO Oxfam auch dieser Tage wieder viel Aufmerksamkeit für ihre Berechnung, wie viele Superreiche gemeinsam so viel besitzen wie die halbe Welt. Das ist ärgerlich, weil Oxfam damit eine falsche Lösung für das Problem der Armut suggeriert: Höhere Vermögenssteuern, Kampf gegen Steueroasen, und alles werde gut.
Wie die jüngere Vergangenheit zeigt, ist Armut aber viel besser und dauerhafter dadurch zu verringern, indem z.B. Handelshemmnisse beseitigt werden: Vor allem aufgrund der Globalisierung ist der Anteil der Menschen, die weltweit in Armut leben, von über 44 Prozent im Jahr 1981 auf unter zehn Prozent 2015 gesunken. Die grünen Balken in der Grafik zeigen, dass die Weltbevölkerung ansteigt, die Zahl der Armen, mit der blauen Linie dargestellt, aber abnimmt:
Es gibt ein Problem in der Verteilung von Vermögen, aber anders, als Oxfam meint: Nach wie vor besitzen zu viele Menschen zu wenig, nicht umgekehrt. Denn die Ursache liegt nicht darin, dass die Reichen auf Kosten der Armen leben, wie die neue Publikation der Agenda Austria “Die Oxfam-Methode: Wer lauter schreit, kriegt eher Recht” erklärt, die Sie hier downloaden können. Dass laut Oxfam dieses Jahr acht Milliardäre gleich viel besitzen wie die halbe Welt (2016 waren es noch 62 gewesen) liegt vor allem an einer Aufwertung des US-Dollars, der Abwertung des britischen Pfunds wegen des Brexit und der Kurskorrektur an den chinesischen Finanzmärkten. Und daran, dass viele Staaten durch Korruption, Intransparenz und Privilegien für die Herrschenden die Ärmeren daran hindern, sich etwas aufzubauen. Mehr Staat ist also keine Lösung.
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Für Europa gilt übrigens: Länder mit hohen Steuern und Abgaben weisen meist auch eine hohe Vermögensungleichheit auf – auch hier liegt es nicht daran, dass der Staat zu geringe Einkünfte hat. Die schon hohe Umverteilung führt also nicht dazu, dass Vermögen breiter verteilt ist. Es muss vielmehr darum gehen, Vermögensaufbau zu erleichtern. In Österreich leben vergleichsweise viele Menschen in Miete, was zu einer ungleichen Vermögensverteilung führt. Eine zielführende Gegenmaßnahme wäre, öffentliche Wohnungen den Mietern nach zehn Jahren günstig zum Kauf anzubieten.
Die Lösungsvorschläge von Oxfam gehen daher in die falsche Richtung. Viel mehr würde erreicht, wenn in mehr Ländern der Erde mehr Menschen, vor allem Mädchen, mehr Bildung erhielten oder wenn es ein verlässliches Rechtssystem gäbe. Denn dies ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, unternehmerisch tätig zu sein oder auch sparen zu können.
Nicht zuletzt bewegt sich Oxfam mit seinen Berechnungen auf sehr dünnem Eis. Die Daten zu Vermögen sind sehr ungenau. Die verwendeten Zahlen sind grobe Schätzungen, die von Credit Suisse bzw. Forbes angestellt wurden. Auch wenn der Trend in Richtung Vermögenskonzentration geht, ist es unseriös, eine so zugespitzte Aussage zu treffen, wonach genau acht Menschen gleich viel besitzen wie die halbe Menschheit.
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