Wirtschaftswachstum ist kein Selbstzweck und kein Fetisch neoliberaler Ökonomen oder raffgieriger Unternehmer. Ein höherer Lebensstandard ist ohne Wachstum nicht erreichbar. Auch sozial- und klimapolitische Errungenschaften rücken ohne Wirtschaftswachstum in weite Ferne. Wir präsentieren die Hebel, an denen die künftige Regierung ansetzen muss, um den Turbo wieder zu zünden.
Österreich blickt auf fünf verlorene Jahre zurück. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf ging seit 2019 um 1,7 Prozent zurück (vgl. Abbildung 1). Damit trägt Österreich im EU-Vergleich die rote Laterne. Sogar das in Selbstauflösung befindliche Deutschland schaffte im selben Zeitraum einen etwas besseren Wert: immerhin minus 1,3 Prozent. Wollten wir nicht vor kurzem noch das bessere Deutschland sein? Stattdessen tanzen wir den Wachstumslimbo: Wer schafft es weiter nach unten?
Nun ist die scheidende Bundesregierung nicht schuld an Corona oder am Ukrainekrieg. Doch erstens kamen alle anderen EU-Länder offenbar besser damit zurecht und zweitens ist der Abwärtstrend schon länger erkennbar. Das Potenzialwachstum ist seit den 1990er-Jahren rückläufig. Bei normaler Auslastung der Produktionskapazitäten ist in Österreich kein Wachstum von deutlich mehr als einem Prozent pro Jahr zu erwarten.[1] Das ist viel zu wenig und liegt vor allem daran, dass Österreich immer weniger aus seinen Möglichkeiten macht.
Abbildung 2 stellt das Ergebnis einer sogenannten Effizienzanalyse dar: Dabei werden der Kapitalstock eines Landes und die geleisteten Arbeitsstunden innerhalb eines Jahres zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt ins Verhältnis gesetzt. Über ein Benchmarking mit den restlichen EU-Ländern lässt sich dann bestimmen, welches Bruttoinlandsprodukt wir mit unserem Faktoreinsatz eigentlich erreichen müssten und wie weit wir tatsächlich hinter dieser Effizienzgrenze zurückbleiben. Wir sehen, dass wir bis 2007 effizienter wurden, seitdem ging es stetig bergab. Heute liegt Österreich neun Prozent unterhalb seiner Möglichkeiten: Platz 17 in der EU.
Nun lässt sich Wirtschaftswachstum natürlich nicht auf dem politischen Reißbrett entwerfen oder per Dekret verordnen. Doch die kommende Regierung hat viele Möglichkeiten, auf die größten Herausforderungen zu reagieren.
Die österreichische Wirtschaft leidet unter Personalmangel. Zugleich nimmt die Arbeitslosigkeit wieder zu und die Teilzeitjobs werden immer mehr. Die nächste Regierung hat es in der Hand, den toxischen Cocktail, der sich auf dem Arbeitsmarkt zusammen
Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate. In Schulnoten ausgedrückt verdient der Bereich bestenfalls ein „Befriedigend“. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Einserschüler zu werden, auf dem Bildungsmarkt gibt es viele gute Ideen. Die nächste Regierung muss das Rad also nicht neu erf
Eigentlich wollte die Regierung ja die Staatsschulden senken und die Bürger entlasten. Beides ist leider spektakulär misslungen. In der kommenden Legislaturperiode muss die Politik das Ruder herumreißen und einen Sparkurs einschlagen. Die gute Nachricht: Es gibt ziemlich viele Maßnahmen, die man setzen kann.
Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, um die uns viele Menschen auf der Welt beneiden – aber auch eine finanzielle Belastung, die sich immer schwerer stemmen lässt. Die nächste Regierung wird um Sparmaßnahmen nicht herumkommen, wenn das System zukunftsfit bleiben soll. Für die Bürger muss das nicht unbedingt Verschlechterungen mit sich br
Wohnen ist in Österreich nicht teurer als in anderen europäischen Ländern. Die Wohnkostenbelastung liegt unter dem EU-Schnitt. Und doch gibt es Verbesserungsbedarf: Künftige Regierungen sollten den Aufbau von Wohneigentum in der Mitte der Gesellschaft erleichtern, den geförderten Mietmarkt treffsicherer machen und dafür sorgen, dass ausreiche
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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