Die Regierung hat mehr Autonomie für die Schulen als Ziel proklamiert. Mit einem Dienstrecht, das jede Tätigkeit genau kategorisiert, wird das nicht zu machen sein.
“Freiraum für Österreichs Schulen” lautete der Titel des Papiers, das die Bundesregierung anlässlich ihrer Klausur im März dieses Jahres vorlegte. Die Schulen bzw. deren Leiter sollen mehr Autonomie bekommen und so zum Beispiel die Länge der Schulstunden selbst festlegen oder auch vor Ort entscheiden können, welcher Lehrer welche Fortbildung braucht.
Diese Absicht ist aus Sicht der Agenda Austria ehrenwert und richtig. Auf dem Weg zum Ziel lauert aber noch ein nicht eben kleiner Stolperstein: Mehr Freiraum für die Schulen kann ohne mehr Freiraum für die Lehrer nämlich nicht funktionieren. Diese befinden sich – auf Wunsch ihrer Gewerkschaft – in einem strengen Korsett namens Dienstrecht. Statt mehr Flexibilität zu ermöglichen, wird die Arbeit unnötig verbürokratisiert. Jeder Handgriff ist genau zu kategorisieren: Unterricht, Vorbereitung, Bibliotheksdienst und so weiter. Ein Beispiel gefällig? Wörtlich heißt es im Dienstrecht: „Bei der teilbeschäftigten Vertragslehrperson entspricht eine Wochenstunde der Unterrichtsverpflichtung 4,545 Prozent der Vollbeschäftigung (…) Je Wochenstunde der Unterrichtsverpflichtung sind im Verlauf des Unterrichtsjahres 3,273 Stunden an Beratungstätigkeit zu erbringen.“ Kein Wunder, dass engagierte Lehrer von einem “Erbsenzählermodell” sprechen.
Die Betreuung von Schülern und Eltern hängt damit nicht so sehr vom Lernerfolg des Schülers ab, also vom konkreten Bedarf, sondern von den gehaltenen Wochenstunden, die bis in die dritte Stelle nach dem Komma geregelt sind. Das neue Dienstrecht enthält keine Leistungsanreize und keine Möglichkeit, Gehaltssteigerungen an die pädagogische Leistung zu koppeln. Zudem können Junglehrer bis ins Schuljahr 2018/19 zwischen altem und neuem Dienstrecht wählen. Damit werden für die nächsten 40 bis 50 Jahre zwei Dienstrechte parallel geführt. Beide sind für eine moderne Schule nicht geeignet. Für eine echte Schulautonomie muss das Lehrerdienstrecht daher grundlegend reformiert werden. Die Agenda Austria schlägt unter anderem diese Änderungen vor:
Was für Österreich revolutionär klingen mag, ist anderswo längst Wirklichkeit. Und nicht von ungefähr befürworten auch namhafte Bildungswissenschafter Maßnahmen wie eine Jahresarbeitszeit und eine Anwesenheitsverpflichtung.
Wie schon am obigen Zitat eines Gesetzestextes ersichtlich ist die Materie komplex. Eine genauere Analyse und weitere Ideen der Agenda Austria, wie sich Lehrerdienstrecht und Schulautonomie besser vertragen könnten, sind hier zu finden.
Mehr Zeit in der Schule und damit in einem geregelten Umfeld fördert die sprachliche und soziale Integration. Es sollten daher viel mehr Schulen in einen Ganztagsmodus wechseln. Derzeit gibt es beim Angebot noch große regionale Unterschiede.
Österreich gibt jedes Jahr Milliarden für das Bildungssystem aus, trotzdem verbessern sich die PISA-Ergebnisse nicht. Im Gegenteil, dieses Jahr hat sich Österreich wieder einmal verschlechtert.
Pünktlich zum heutigen österreichweiten Schulbeginn wird über einen eklatanten Lehrermangel diskutiert. Eine Debatte, die schwer nachvollziehbar ist, zumal in Österreich überdurchschnittlich wenige Schüler auf einen Lehrer kommen.
Für die Schüler in Ostösterreich startet heute das neue Schuljahr. Das Umfeld, das ihnen geboten wird, ist ein verbesserungswürdiges. Der österreichische Staat gibt zwar sehr viel Geld für die Bildung aus, erzielt damit aber nur sehr mittelmäßige Ergebnisse. Konkret hat Österreich die zweithöchsten Bildungsausgaben innerhalb der EU, lande
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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